Grevenstein. Die Brauerei Veltins in Meschede-Grevenstein prüft Kurzarbeit. Sie blickt auch mit Sorgen auf die Arena auf Schalke in Gelsenkirchen.

Bei der Brauerei Veltins droht Kurzarbeit. „Wir werden diesen Schritt für Mai prüfen müssen“, sagte Pressesprecher Ulrich Biene. Die gesamte Branche steht unter Druck. Zahlreiche Brauereien haben bereits Kurzarbeit angemeldet. Die Probleme der Brauereien: Gastronomien sind zwangsweise geschlossen; Veranstaltungen und gesellige Ereignisse fallen aus.

Oster-Geschäft unterdurchschnittlich

Das Wetter war sonnig und warm - eigentlich beste Voraussetzungen, doch: „Bereits das Ostergeschäft war deutlich unterdurchschnittlich“, berichtete Biene. „Ostern ist ein Fest der Begegnung, doch es gab keine Zusammenkünfte daheim und damit fiel auch die Bewirtung von Gästen aus.“ Hinzu kommt: die Schließung von Restaurants und Kneipen.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Biene nennt es einen für die Brauwirtschaft seit der Gründung der Bundesrepublik „historischen einmaligen Vorgang“, dass ein kompletter Vertriebskanal stillgelegt sei: Auch deshalb habe sich Veltins zu umfangreichen Stützungsmaßnahmen für die Gastronomen entschieden. Die Umsätze, die jetzt fehlten, könnten nicht nachgeholt werden.

Existenziell für Betriebe

Für die Betriebe sei es existenziell zu erfahren, wann und wie es weitergehe: „Wir spüren ein großes Durchhaltevermögen“, sagte Biene. Doch mit jeder Woche, die hinzukomme, werde die Zahlungsfähigkeit ein Thema: Die Pacht und weitere monatliche Verpflichtungen liefen schließlich weiter.

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Mit Sorgen blickt die Brauerei Veltins auch auf die Arena auf Schalke - sie ist ihr größter Gastronomie-Betrieb: Mit Tankwagen wird das Pils zu Fußballspielen und Konzerten nach Gelsenkirchen transportiert - eigentlich. „An unserer Treue zu Schalke ändert sich nichts“, betonte Biene und sprach aber mit Blick auf die trockenen Zapfanlagen von einem „sorgenvollen Thema.“ Dasselbe gilt für die Entwicklung von Schützenfesten und Stadtfesten. Sie werden reihenweise ausfallen.

Helles Pülleken ab 1. Mai

Der Anteil des Fassbiers lag bei Veltins zuletzt bei 17 Prozent, das sind 400.000 Hektoliter. Kann es der Konsum im Privaten ausgleichen? Veltins ist - siehe Ostern - skeptisch. „Corona schlägt mit all seinen Folgen natürlich auf die Laune der Verbraucher“, so Biene. Immerhin festhalten will die Brauerei an der Einführung eines neuen Produkts: Zum 1. Mai ist das Helle Pülleken zu haben, ein helles Bier wie aus Bayern, aber mit Sauerländer Note.