Velmede. Das Hickhack um die Burger-Klappe des Velmeder Gastronomen Ingo Krey hat ein glückliches Ende gefunden. Ein Lichtblick in der Corona-Krise.
Das Hickhack um die Burger-Klappe des Velmeder Gastronomen Ingo Krey hat ein glückliches Ende gefunden. Nach einer Untersagung des Bestwiger Ordnungsamtes in der vergangenen Woche, darf der Inhaber des Highway Man seine pfiffige Corona-Idee nun doch in die Tat umsetzen.
Es war ein ordentlicher Tiefschlag: Nur eine halbe Stunde, bevor sich Kreys Burger-Klappe zum ersten Mal öffnen sollte, hatte ihn heute vor einer Woche die Mail der Gemeinde erreicht. „Da war das Kühlhaus schon voll und die Stimmung im Keller“, sagt Krey. Und es sollte nicht der einzige Tiefschlag bleiben: „Wenn du am nächsten Morgen noch einmal den Bericht über dich und deine gescheiterte Idee in der Zeitung liest, macht das auch nicht gerade gute Laune“, sagt er.
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Tiefschlag Nummer drei war ein weiterer Zeitungsbericht am nächsten Tag. Inhalt: Ein Mescheder Gastronom hat sich wegen der Corona-Krise einfallen lassen, Cocktails zu liefern. „Soll er machen“, sagt Krey. Umgeworfen habe ihn allerdings das Zitat des Stadtsprechers Jörg Fröhling, der gleichzeitig auch Sprecher der Gemeinde Bestwig ist: „Man muss in diesen Zeiten schon erfinderisch sein, wenn man als Wirt überleben will“, wird er in dem Bericht zitiert. „Da habe ich dann endgültig in die Tischkante gebissen“, gesteht Ingo Krey.
Das i-Tüpfelchen
Weniger ein Tiefschlag aber das i-Tüpfelchen sei dann gewesen, als Gastronomen-Kumpel Andreas Hochstein vom nur vier Kilometer entfernten Gasthof Hochstein bei ihm angerufen und gefragt habe, ob Krey ihm mit Pommes und Außer-Haus-Boxen aushelfen könne, weil er sich vor Bestellungen nicht retten kann. „Die habe ich ihm dann sogar noch gebracht. Ich hatte ja eh nichts zu tun“, sagt Krey und lacht.
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Das hat sich inzwischen geändert - weil Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag klipp und klar gesagt hat, dass Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen von den Restaurantschließungen ausgenommen sind. Das lässt sehr zur Freude von Krey keinen Platz mehr für eine Überinterpretation durchs Bestwiger Ordnungsamt.
Seit gestern ist die Burger-Klappe also geöffnet und der Bürgersteig vorm Fenster wird an fünf Tagen in der Woche zum „Burgersteig“. Denn von dort aus können sich die Gäste ihre Bestellungen abholen, wenn sie sich über die Funkklingel bemerkbar gemacht haben. Für Krey in der Küche ist das in Corona-Zeiten mit erhöhtem logistischem Aufwand verbunden. „Wir werden die Bestellungen im Zehn-Minuten-Rhythmus takten, um zu verhindern, dass mehrere Leute gleichzeitig vor dem Fenster warten“, sagt er.
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Das war in Zeiten vor Corona anders. Da wurden bei der Zubereitung in der Küche mehrere Bestellungen gleichzeitig abgearbeitet, die alle zur gleichen Zeit im Lokal abgeholt werden konnten. Aber sei’s drum! „Die Burger-Klappe ist nun immerhin die Möglichkeit, ein wenig Schadensbegrenzung zu betreiben“, sagt Krey. Ebenso wichtig sei ihm aber, dass den Menschen mit solchen Angeboten in der Krisenzeit ein Stück Alltag und Normalität bewahrt werde.
Ein Stück Normalität
„Wenn schon Kitas, Schulen, Kinos und Schwimmbäder zu haben, wollen wir den Leuten und Familien doch wenigstens die Möglichkeit geben, sich noch Essen abzuholen, so der Gastronom. „Die Eltern können ihren Kindern im eingeschränkten Alltag mit Chicken Nuggets und Pommes eine kleine Freude machen und Mama und Papa können sich Abends einen geilen Burger reinpfeifen, wenn sie denn möchten“, sagt Krey und lacht - auch wenn es derzeit wenig zu lachen gibt.
- Geöffnet ist die Burger-Klappe am Highway Man von mittwochs bis sonntags jeweils zwischen 17 und 21 Uhr sowie zusätzlich samstags und sonntags von 12 bis 14.30 Uhr.
- In eine Schreiben hat das Ordnungsamt darauf hingewiesen, dass die abgeholten Speisen nicht im Umkreis von 50 Metern um den Highway Man herum verzehrt werden dürfen.