Eslohe. So viel Arbeit, eine so lange Vorbereitung: Corona hat auch an der Hauptschule Eslohe Folgen. Hier muss die Musical-Aufführung verschoben werden.
Zwei Jahre haben sich die Esloher Hauptschüler auf ihre Musical-Aufführungen vorbereitet. Endlich auf der Zielgeraden angekommen, hat ihnen das Coronavirus ein Bein gestellt. In der kommenden Woche hätten die Aufführungen stattfinden sollen. Die kurzfristige Absage hat nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer wie ein Schlag getroffen.
Auch Ehemalige beteiligt
Die traurige Nachricht hatte sich binnen kürzester Zeit über den Flurfunk der Schule verbreitet - noch bevor Schulleiter Rüdiger Haertel seine offizielle Durchsage abgesetzt hatte. Schüler sämtlicher Klassen und sogar Ehemalige sind an dem Projekt beteiligt. Entsprechend groß war die Betroffenheit in allen Klassenzimmern.
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„Uns trifft diese Absage sehr schmerzhaft, weil die Schülerinnen und Schüler sich nicht nur seit fast zwei Jahren sehr intensiv vorbereitet haben, sie haben sich auch wahnsinnig auf die Aufführungen gefreut haben“, sagt Musiklehrer Nassio Pagonis, der die Musical-AG inzwischen seit mehr als 20 Jahren leitet. Dass die Veranstaltungen bereits im Vorverkauf annähernd ausverkauft waren, mache die Angelegenheit noch ärgerlicher.
Inzwischen seien Ärger, Trauer und Wut - eben all die negativen Gefühle, die mit einer solchen Absage verbunden sind - aber weitgehend verflogen.
„Wir nehmen das jetzt sportlich“, sagt Nassio Pagonis. Denn: Aufgeschoben sei nicht aufgehoben. Inzwischen gibt es nämlich bereits einen Ersatztermin: Stattfinden sollen die beiden Aufführungen nun am 4. und 6. September - in der Hoffnung, dass sich die Corona-Situation bis dahin beruhigt hat.
Magische Momente
Bei allem Optimismus, den Pagonis samt Kollegen und Schulleitung aktuell verbreiten, bringt der neue Termin allerdings durchaus weitere Herausforderungen mit sich. So sind bei der Aufführung unter anderem zwei Zehner-Schüler mit dabei, die mit Beginn der Sommerferien gar nicht mehr an der Schule sein werden. „Hier befinden wir uns aber bereits in intensiven Gesprächen“, sagt Pagonis. Zu 99 Prozent würden die beiden trotzdem dabei sein. Allerdings müssten in diesem Zusammenhang auch die Arbeitgeber der beiden mitspielen.
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Trotz der Absage hatten sich Mitte der Woche die beteiligten Schüler, Lehrer, Eltern, Ehemalige und Bandmitglieder zu einer großen Probe in der Aula des Schulzentrums getroffen. „Es war magisch“, schwärmt Nassio Pagonis rückblickend. Es sei das erste Mal gewesen, dass alle Beteiligten nach der Durchsage der Schulleitung zusammengehockt hätten. „Dabei haben wir uns gegen das Coronavirus verschworen“, sagt der Musiklehrer schmunzelt und spricht von einer tollen Atmosphäre, in der durchaus auch die positiven Dinge Thema gewesen seien, die die Absage mit sich bringt.
Jetzt weiter an den Feinheiten feilen
Schließlich habe man nun sechs Monate mehr Zeit, an den Feinheiten zu feilen und auch die Kleinigkeiten noch weiter zu verbessern. Daher sollen nun bis September weiterhin regelmäßig Proben stattfinden. Es sei wichtig, bei allen Beteiligten weiterhin die Spannung aufrecht zu erhalten, sagt Pagonis und spricht angesichts des langen Zeitraums von einer Herausforderung. Vor allem auch deshalb, weil die sechswöchigen Sommerferien nur kurz vor den neuen Aufführungsterminen liegen.
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„Entsprechend werden wir nach den Ferien noch einmal reinhauen müssen“. Angesichts des tollen Engagements, dass seine Musical-Schüler bislang gezeigt hätten, mache er sich da allerdings keine Sorgen, sagt Pagonis. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Durch die Verschiebung der beiden Aufführungen war ein „musikalisches Upgrade“ möglich. „Wir haben für die Band einen tollen Bassisten gewonnen, der bei den Aufführungen im März nicht gekonnt hätte, nun aber im September die Vorstellungen bereichern wird“, freut sich der Leiter der Musical AG.
>>>HINTERGRUND<<<
Der Vorverkauf läuft wie gewohnt weiter. Karten gibt es in der Hauptschule sowie im Tintenfass an der Hauptstraße.
Gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. Freitagskarten können zudem gegen Sonntagskarten getauscht werden. Selbstverständlich sei aber auch eine Erstattung des Kaufpreises möglich, sagt Pagonis.