Schmallenberg. Zwei Frauen aus Schmallenberg sind am Coronavirus erkrankt. Der Hochsauerlandkreis rechnet mit weiteren Fällen. Die Details.

Zwei Frauen aus dem Stadtgebiet Schmallenberg haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie am Mittwoch bekannt wurde, waren sie aus dem Skiurlaub in Südtirol zurückgekehrt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren sie dort in Kontakt mit dem Virus gekommen. Sie waren gemeinsam auf der Reise unterwegs.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Weitere Angaben macht der Hochsauerlandkreis mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen nicht. Das Gesundheitsamt rechnet mit weiteren Corona-Fällen in der Region in der nächsten Zeit. Vor allem Rückkehrer aus Skifreizeiten in Italien könnten weitere Infektionen mitbringen, sagte Pressesprecher Martin Reuther. Ein erster Fall im Hochsauerlandkreis war zu Beginn der Woche bei Sundern gemeldet worden.

Für beide Frauen aus Schmallenberg wurde durch das Gesundheitsamt in Meschede eine häusliche Quarantäne angeordnet - sie haben nur leichte Symptome und müssen daher bislang nicht in einem Krankenhaus behandelt werden. Ebenfalls daheim bleiben für die nächste Zeiten müssen sieben Kontaktpersonen, die sich theoretisch angesteckt haben könnten.

Enger Kontakt mit dem Gesundheitsamt

Die Stadtverwaltung Schmallenberg sieht aktuell keinen Grund zur Panik, betonte der Stellvertreter des Bürgermeisters, Burkhard König, gegenüber dieser Zeitung. Das Gesundheitsamt hatte die Stadt bereits über die beiden Fälle informiert. Burkhard König sagt zu den aktuellen Entwicklungen: „Wir stehen in engem Kontakt mit dem Gesundheitsamt, es wurden die nötigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.“ Und: „Die Fälle wurden identifiziert und abgegrenzt. Eine Gefahr für Bürger besteht dadurch derzeit nicht.“ Weitere Maßnahmen der Stadt, wie die Schließung von Kitas oder Schulen, seien deshalb derzeit nicht geplant.

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Bisher habe der Tourismus in Schmallenberg die Situation beruhigt angehen können, beschreibt Tourismuschef Hubertus Schmidt die aktuelle Situation: „Bislang hat uns die Situation mit Blick auf die Buchungssituation von Hotels in Schmallenberg noch nicht signifikant spürbar getroffen“, resümiert er. Er weiß aber auch, dass die Situation sich täglich ändern kann.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

„Man beobachtet ja die Entwicklungen. Das Coronavirus hat sicherlich Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Verhalten - und das kann auch Schmallenberg betreffen.“ Bürger seien beispielsweise dann zögerlicher, was das Buchungsverhalten angeht, auch Stornierungen könnten eintreten. „Aber das ist sicherlich kein Schmallenberger Problem, sondern trifft überregional zu. Wir müssen die Entwicklungen jetzt weiter beobachten.“

Zuletzt hatte es in Schmallenberg - unabhängig von den zwei bestätigten Fällen - Quarantäne-Fälle gegeben. Die Fälle hatten sich allerdings nicht bestätigt - die Betroffenen waren nicht erkrankt.