Meschede/Bestwig/Eslohe/Schmallenberg. Die Offene Ganztagsschule ist vor allem für berufstätige Eltern wichtig: Wie sie funktioniert und was sie in wo kostet - eine Übersicht.
Eine zuverlässige Kinderbetreuung ist für berufstätige Eltern die Grundvoraussetzung dafür, dass es ihnen gelingt, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Im Kindergarten können Eltern Betreuungszeiten nach Bedarf buchen - 25, 35 oder 45 Stunden. Komplizierter wird es, wenn die Kinder in die Grundschule kommen. Wie die OGS (Offene Ganztagsschule) funktioniert und warum Eltern in Schmallenberg mehr bezahlen als zum Beispiel Eltern in Meschede.
So funktioniert die OGS
Auch interessant
Die OGS - in der Regel in den Räumen der jeweiligen Grundschule untergebracht - bietet nach dem Unterricht ein zusätzliches Nachmittagsprogramm. Jeweils zu Beginn des Schuljahres entscheiden Eltern, ob ihre Kinder das Angebot wahrnehmen. Dazu gehören das Mittagessen, die Betreuung der Hausaufgaben, aber auch Förderangebote und Freizeitgestaltung.
Grundschulen mit OGS
In Meschede haben vier der fünf Grundschulen eine OGS: Die Marienschule, die Schule unter dem Regenbogen, die Luziaschule in Berge und die St.-Nikolaus-Schule in Freienohl. In der Gemeinde Bestwig gibt es eine OGS an der Andreas-Schule in Velmede. In Eslohe wird die OGS am Hauptstandort des Grundschulverbundes in Eslohe selbst angeboten. Im Stadtgebiet Schmallenberg haben die Grundschulen in Bad Fredeburg und in Schmallenberg eine OGS.
Ganz oder gar nicht
Auch interessant
Bei einer OGS ist die regelmäßige und tägliche Teilnahme rechtliche Vorgabe. Im Erlass über die Einrichtung der OGS vom 23. Dezember 2010 vom NRW-Ministerium für Schul- und Weiterbildung steht ausdrücklich, dass die Betreuung mindestens bis 15 Uhr erfolgen muss. Es geht dabei um die Qualität der Angebote. Nach Absprache - vor dem Schuljahr - mit der Leitung der OGS ist es möglich, Kinder zu festen Zeiten zum Sport oder zur Musikschule abzuholen.
Die Kosten
Familien, die ihre Kinder in Meschede in der OGS anmelden, müssen nur für das erste Kind bezahlen, alle weiteren Kinder sind kostenfrei. Ein weiterer Vorteil: In Meschede muss immer nur für ein Kind bezahlt werden - auch wenn Geschwisterkinder in den Kindergarten gehen oder eine Tagesmutter besuchen, muss insgesamt nur ein Beitrag (und zwar der höchste) gezahlt werden.
Anders ist das in Schmallenberg. Besuchen mehrere Kinder einer Familie gleichzeitig die OGS, wird für das erste Kind der volle Beitrag, für jedes weitere Kind ein Beitrag in Höhe von 50 Prozent erhoben. Für das Geschwisterkind im Kindergarten oder bei der Tagesmutter muss unabhängig davon auch gezahlt werden.
In Bestwig: Besuchen mehrere Kinder einer Familie gleichzeitig das Angebot der OGS der Gemeinde Bestwig, so halbiert sich der Beitrag für das zweite Kind, für jedes weitere Kind entfällt er. Außerdem gilt wie in Meschede: Wenn ein Kind einer Familie eine Kindertagesstätte oder eine Tagesmutter besucht, so entfallen die Beiträge für das zweite und jedes weitere Kind. Der höchste Beitrag ist zu zahlen.
In Eslohe gilt: Besuchen mehrere Kinder einer Familie gleichzeitig das Angebot der OGS der Gemeinde, so halbiert sich der Beitrag für jedes weitere Kind. Wie in Meschede und Bestwig gilt außerdem: Wenn mehr als ein Kind einer Familie gleichzeitig eine Kita, Tagespflegestelle oder eine beitragspflichtige Ganztagsschule besucht, so entfallen die Beiträge für das zweite und jedes weitere Kind.
In allen Kommunen erhebt der Träger der jeweiligen OGS (zum Beispiel die Caritas oder das Sozialwerk Sauerland) einen zusätzlichen Kostenbeitrag für die Mittagsverpflegung.
In den Ferien
Beitragspflichtig sind zwölf Monate eines Schuljahres - also inklusive Ferienzeiten. Die OGS bietet während der Ferien in der Regel aber auch ein Betreuungsangebot an. Ausnahmen sind drei Wochen in den Sommerferien sowie in den Weihnachtsferien.