Alexandra Föster ist heute ein Ausnahmetalent im Rudersport. Dabei ist die 18-Jährige bei ihrem zweiten Versuch direkt gekentert.

Alexandra Föster ist zweifelsfrei eines der größten Talente im deutschen Rudersport. Mit gerade einmal 17 Jahren gewann die Meschederin 2019 die Junioren-Weltmeisterschaften in Tokio. Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg. Seitdem sie 2013 mit dem Rudersport begann, investierte sie gemeinsam mit Trainer Sebastian Kleinsorgen unzählige Stunden in das Hobby. Wie sich die ersten Momente auf Wasser anfühlten, erzählt sie im Interview mit Druckreif.

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Wie kamst du zum Rudern?

Alexandra Föster: Mein Trainer ist gleichzeitig mein Nachbar. Bei einem Straßenfest hat er mich dann gefragt, ob ich nicht mal mitkommen möchte und mich dafür das ganze Wochenende auf den Schultern herumgetragen. Das erste Training war noch ein wenig wackelig, hat mir aber direkt Spaß gemacht. Beim zweiten Mal bin ich zwar direkt gekentert, aber das hat mich nicht abgeschreckt.

Alexandra Föster investiert viel Zeit für ihr Hobby.
Alexandra Föster investiert viel Zeit für ihr Hobby. © Privat

Wie viel Zeit opferst du für dein Hobby?

Ich glaube, das kann man gar nicht so genau sagen. Für das Training investiere ich jeden Tag drei Stunden, im Sommer meistens auch mehr. Von März bis Juli bin ich eigentlich jedes Wochenende unterwegs, entweder auf einem Wettkampf oder zum Trainieren. In der Vorbereitung zur WM war ich beispielsweise fünf Wochen lang nicht zu Hause. Eigentlich kann man sagen, dass ich meine gesamte Freizeit opfere.

Welche Unterstützung erhältst du dabei?

Natürlich unterstützen mich meine Eltern und ich werde finanziell von der Sportstiftung NRW gefördert. Sehr viel Unterstützung erfahre ich vor allem durch meinen Trainer, alles auf ehrenamtlicher Basis. Er opfert sehr viel Zeit und nimmt sich sogar extra Urlaub. Auch seine Frau und Kinder müssen glaube ich ziemliche Einbußen machen. Für sein Engagement bin ich sehr dankbar.

Wie bereitest du dich auf Wettkämpfe vor?

Prinzipiell bereite ich mich bei jedem Training auf die Wettkämpfe vor. Die werden auch Regatta genannt und auf einer Strecke von zwei Kilometern treten meist sechs Boote gegeneinander an. Diese Wettkampfsituation wird auch im Training oft geübt.

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Du bist Junioren-Weltmeisterin im Einer geworden. Wie fühlt sich so ein großer Erfolg an?

Eigentlich lässt sich das gar nicht beschreiben. Im ersten Moment realisiert man noch nicht wirklich etwas und ist erstmal froh, dass der Wettkampf vorbei ist. Das ändert sich dann nach und nach. Vielleicht kann sich jeder vorstellen, wie man sich in solch einem Augenblick fühlt: wahrscheinlich einfach nur glücklich.

Ein solcher Sieg setzt sicherlich eine Menge Adrenalin frei. Wie beruhigst du dich wieder?

Bei mir ist es meistens so, dass ich nach großen Erfolgen in einem richtigen Redefluss bin. Dann merkt man, dass das Adrenalin richtig hochsteigt. Ein Runterkommen gibt es dann gar nicht, ich bin zudem viel hektischer. Nur weil das Rennen beendet ist, ist das gesamte Prozedere noch nicht abgeschlossen. In der Hektik müssen dann beispielsweise die Boote verstaut werden. Runter komme ich erst abends im Bett, wenn der Adrenalinspiegel gesunken ist.

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Wie hast du den Gewinn gefeiert?

Direkt danach gar nicht so extrem. Die WM fand in Tokio statt und von meinem Trainer weiß ich, dass man dort auch mal schnell zehn Euro für ein Bier bezahlt. Nachdem wir wieder zuhause waren, hatte ich eine kleine Empfangsfeier, bei der dann angestoßen werden konnte.

Welche Ziele hast du für die Zukunft?

Ich möchte weiterhin rudern und in die A-Senioren-Mannschaft aufsteigen. Natürlich träume ich auf von einer Teilnahme bei Olympia und einer Medaille.