Meschede. Alexandra Föster aus Meschede ist Juniorweltmeisterin im Rudern. Sie hat sich für ein Studium an der FH Meschede entschieden. Die Gründe.

Morgens um 9 Uhr in der Mensa: Alexandra Föster trinkt Tee. Kaffee ist nicht ihr Ding, wie sie sagt. Vielleicht mal zum Pushen vor einer Regatta. In ihrem Elektrotechnik-Studium braucht die Juniorweltmeisterin im Rudern und deutsche Juniorsportlerin des Jahres den Koffein-Kick aber nicht.

Im Gespräch macht die junge Frau den Eindruck, dass sie sehr genau überlegt, was ihr Ding ist und was nicht. Das gilt auch für ihre Studienwahl: „Ein Studienberater hat mir Sportwissenschaft empfohlen, aber mir war sofort klar, dass ich das nicht machen möchte.“ Sport als Beruf war für sie kein Thema: „Rudern ist meine Freizeit, mein Hobby.“

Alexandra Föster: Kraftvoll auf dem Weg zur Juniorenweltmeisterin in Tokio.
Alexandra Föster: Kraftvoll auf dem Weg zur Juniorenweltmeisterin in Tokio. © Schwier/DRV

Ein Hobby, das dennoch Einfluss auf ihren beruflichen Werdegang hat. Die Entscheidung für ein Studium war auch eine Entscheidung gegen eine Ausbildung – eine Frage des Zeitmanagements. Im Winter trainiert Föster täglich zwei Stunden am See oder an der Rudermaschine. Im Sommer sind es bis zu zehn Trainingseinheiten pro Woche und zusätzlich zahlreiche Regatten. Dieses Pensum lässt sich mit einem Studium besser vereinbaren, als mit einer betrieblichen Ausbildung.

Und warum ein Elektrotechnik-Studium? „Ich hatte in der Schule Spaß an Mathe und Physik“, erzählt die Absolventin des Benediktiner Gymnasium in Meschede. Ihrem Trainer hilft sie beim Ausbau seines Hauses, fand Interesse an technischen Fragen. So kam die junge Meschederin auf Bauingenieurwesen oder Mathematik.

Universitäten und Fachhochschulen

Sie schaute sich Webseiten von Hochschulen an, stellte zwischen Universitäten und Fachhochschulen kaum Unterschiede fest. Sie hätte in Dortmund studieren können, in Verbindung mit Training am dortigen Bundestützpunkt Rudern. Eigentlich ideal, aber: „Ich wollte einfach hierbleiben, ich mag Meschede gerne und bin nicht so ein Stadtmensch.“ Föster entschied sich fürs Bleiben bei Familie und Freunden, bei ihrem Ruderclub Meschede und ihrem Trainer.

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Auf diese Weise kamen alternative technische Studiengänge ins Spiel, die in Meschede angeboten werden. Föster informierte sich auch auf der Webseite der Fachhochschule Südwestfalen, besuchte den Infotag und entschied sich für Elektrotechnik. Vielleicht auch ein wenig, weil ihr Vater ein Elektrofachgeschäft führt.

Seit Oktober besucht sie die Vorlesungen, die Fächer findet sie bisher alle gut, Mathe und Physik fallen ihr leicht. Sie merkt auch, dass sie mehr fürs Studium lernt als jemals für die Schule. „Ich fühle mich aber nicht gezwungen, sondern mache alles aus eigener Motivation.“ Schnell fand sie nette Kommilitonen, mit denen sie zusammen lernt. Im Sommer wird sie wahrscheinlich weniger Zeit dafür haben. „Ich denke aber, dass ich es gut hinbekomme – man kann ja auch im Auto auf dem Weg zur Regatta lernen“, meint Föster.

Olympia im Blick

Alexandra Föster hat Olympia im Blick. Eine Teilnahme 2024 in Paris wäre ihr Traum, 2028 in Los Angeles wäre genauso gut. Irgendwann wird sie wahrscheinlich bei den Frauen in Berlin trainieren und nicht mehr in Meschede, auch wenn sie gerne hierbleiben würde. Ihr Trainingsprogramm führt sie aber erst einmal in die nächste Saison.

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Auf dem Programm steht die Weltmeisterschaft der Junioren in Bled in Slowenien. Rudern sei jetzt der wichtigste Teil, später werde sich das ändern. Worauf sie sich dann beruflich festmache, könne sie jetzt noch nicht sagen. In ihrem Sport hat Föster den Anspruch an sich selber, gut zu sein: „Ich habe ein schlechtes Gefühl, wenn ich denke, ich habe nicht alles gegeben.“ Genug Druck, wie sie findet. Deshalb ihr Tipp, sich nicht selbst zu viel Druck zu machen.

>>> Info-Tag in Meschede

Die Qual der Wahl: Rund 1900 Studiengänge stehen aktuell an den nordrhein-westfälischen Hochschulen zur Auswahl. Fachhochschulen und Universitäten bieten Schülerinnen und Schülern deshalb zahlreiche Möglichkeiten, sich zu informieren und Klarheit über die eigenen Interessen zu bekommen.

Bis 7. Februar finden hierzu in Nordrhein-Westfalen die Wochen der Studienorientierung statt. Von Aachen bis Wuppertal können sich Studieninteressierte an den Hochschulen über Studienangebote und alle Fragen rund ums Studium informieren. Eine Übersicht über die Angebote aller Hochschulen gibt es auf der Webseite der Zentralen Studienberatungen in NRW unter: www.zsb-nrw.de

In Mesched e veranstaltet die Fachhochschule Südwestfalen am Donnerstag, 6. Februar, einen Infotag für Schülerinnen und Schüler. Hier können sich Studieninteressierte über das Studienangebot in Meschede informieren und einen Blick in Hörsäle, Labore, Bibliothek und Mensa werfen. Eingeladen sind auch Eltern und Lehrer. Der Infotag beginnt um 9 Uhr im Raum 2.1.1 in der Lindenstraße 53 in Meschede und endet um 14 Uhr.

Die Studienberatung steht in dieser Zeit für Beratungsgespräche zu Studium und Einschreibungs-Voraussetzungen zur Verfügung.

Das Studierendenwerk Dortmund informiert über BAföG und andere Möglichkeiten der Studienfinanzierung. Das Akademische Auslandsamt zeigt die Möglichkeiten und Förderungen für Auslandssemester und Auslandspraktikum auf.

Auch an den anderen Standorten der Fachhochschule Südwestfalen finden Infotage statt: am 4. Februar in Soest und am 31. März in Hagen. Mehr Informationen gibt es unter www.fh-swf.de/infotage