Schmallenberg. Neben Personalkosten für die Integration in Schmallenberg soll auch ein neues Projekt finanziert werden. Wer jetzt in den Fokus rückt.

Mit einem Bescheid aus Oktober 2019 bewilligte die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Schmallenberg einen Zuschuss in Höhe von 630.396 Euro für die Durchführung von Integrationsmaßnahmen nach dem Teilhabe- und Integrationsgesetz. Die Mittel stehen für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 30. November 2020 zur Verfügung, „also schon vor Auszahlung der Mittel“, so Sozialamtsleiter Ulrich Hesse. Durch die Mittel sollen die Gemeinden bei Maßnahmen zur Integration von Asylbewerbern, anerkannten Flüchtlingen und „Geduldeten“ entlastet werden. Aber auch rückwirkend können Maßnahmen über den Zuschuss abgerechnet werden. Die Hintergründe.

„Durch eine befristete Sonderregelung können bis zu 49 Prozent des Zuweisungsbetrages zur Kompensation der Kosten für geduldete Menschen herangezogen werden“, so Ulrich Hesse. Denn für Flüchtlinge, die abgelehnt wurden, werden die Pauschalen nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz nur bis zu drei Monate nach Eintritt der Ausreisepflicht gezahlt. Alle darüber hinaus gehenden Kosten hat die Kommune zu tragen.

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„In Schmallenberg leben aktuell 50 geduldete Menschen, für die Kosten entstehen, ohne dass eine entsprechende Erstattung des Landes NRW erfolgt“, so Hesse weiter. Daher werden von dem Gesamtbetrag 308.000 Euro für die daraus entstehenden Kosten eingeplant.

Personalkosten und neues Projekt

Darüber hinaus werden die Mittel für Personalkosten der Stadt, die für die Integration anfallen, durch den Zuweisungsbetrag abgedeckt. Auch Kosten für die Beratung der Flüchtlinge durch das Diakonische Werk und die Kosten für Dolmetscher werden für die Jahre 2019 und 2020 über den Zuweisungsbetrag finanziert. Somit steht auch noch ein offener Betrag von rund 100.000 Euro für die Durchführung von Integrationsmaßnahmen zur Verfügung. Dazu ist ein neues Projekt vom Team Impuls geplant.

Das Team Impuls wurde gebeten, ein Konzept vorzulegen, welches sich inhaltlich an den Zielen des Teilhabe- und Integrationsgesetzes orientiert. Bereits in den Jahren 2016 und 2017 konnten Menschen mit Migrationshintergrund mit Hilfe vom Team Impuls erfolgreich in Beschäftigung gebracht werden.

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Nicht in einer Subkultur leben

Inzwischen wurde der größte Teil der geflüchteten Menschen anerkannt. Soweit sie nicht erwerbstätig sind, werden sie vom Jobcenter betreut und können Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen.

Im Rahmen des vorgelegten Konzeptes sollen Migranten betreut werden, die nicht anerkannt sind und aktuell keine Fördermaßnahmen in Anspruch nehmen können. „Dabei stehen besonders Frauen und zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene im Vordergrund“, erklärt Silke Vollenberg. „Wir wollen diese Zielgruppe mehr in den Vordergrund rücken, weil sie bislang nicht so aufgefallen ist“, sagt sie dazu. Ziel ist es, eine bessere Integration zu schaffen, „damit sie nicht in einer Subkultur leben.“

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16 Teilnehmer begleiten

Konkret sollen im Projekt „Perspektive in Schmallenberg“ 16 Teilnehmer durch das Team Impuls betreut werden. „Wir wollen Workshops zu verschiedenen Themengebieten wie Kultur, Freizeit, alltägliches Leben oder ähnliches anbieten.“ Beispielsweise ständen dann auch gemeinsame Supermarkt- oder Kinobesuche oder eine Begleitung zum Jobcenter oder der Krankenkasse auf dem Programm. „Wir wollen so den Zugang zu unserer Gesellschaft vereinfachen. Denn oft kommt es gerade in den alltäglichen Dingen zu Missverständnissen.“ Begleitend soll eine Sprachförderung für die Teilnehmer angeboten werden.

Ulrich Hesse erklärte: „Im Projektzeitraum werden aber höchstwahrscheinlich nicht nur diese 16 Teilnehmer betreut. Es können nachträglich neue hinzukommen, weil einige der Startteilnehmer nicht so lange auf Hilfe angewiesen sind.“

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Ein wichtiger Schritt

Burkhard König, Erster Beigeordneter der Stadt Schmallenberg, dazu: „Wir wollen es schaffen, möglichst alle Menschen hier gut zu integrieren. Das ist nochmal ein richtiger und wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

>>> Über das Team Impuls:

- Das Team Impuls wurde im Jahr 2003 gegründet.

- Es bietet professionelle soziale Arbeit als zweckmäßige und wirtschaftliche Dienstleistung, entwickelt Projekte nach den Bedürfnissen von Behörden, Institutionen und Privatpersonen und legt außerdem einen Schwerpunkt auf Beschäftigungsförderung und soziale Teilhabe.

- Das Team Impuls ist zudem auch in den Bereichen Arbeitsvermittlung und berufliche Eingliederung aktiv.