Bestwig. Jochen Gerlach möchte seinen Edeka-Markt in Bestwig vergrößern. Er ärgert sich, dass er kein faires Angebot abgeben kann. Sein Gegenspieler: Rewe

Der Bestwiger Edeka will sich immer noch vergrößern - am liebsten im Bereich Borghausen. Doch für die beiden Märkte, die dort entstehen sollen, sind immer nur Aldi und Rewe im Gespräch. Sehr zur Verwunderung von Jochen Gerlach, der gemeinsam mit seiner Frau Martina den Edeka an der B7 betreibt.

Edeka hat in Bestwig noch kein Angebot abgeben können

Wie Gerlach betont, ist es offenbar noch nicht einmal dazu gekommen, dass Edeka ein Angebot für den geplanten Neubau hätte abgeben können. Zufahrtsrechte sind wohl das Problem. „Und solange das so bleibt, ist Edeka für den geplanten Neubau raus“, sagt Gerlach und spricht von einer verpassten Chance für den Ort. Nach Informationen unserer Zeitung pocht Rewe auf seine bestehenden Zufahrtsrechte für den aktuellen Markt. Es soll zwar Bereitschaft bestehen, diese Rechte von Rewe Mitte (aktueller Markt) auf Rewe Dortmund (geplanter Markt) zu übertragen, nicht aber an Edeka.

„Wenn wir für Bestwig was reißen wollen, muss das Verfahren doch so laufen, dass jeder sein Angebot abgeben kann“, sagt Gerlach.

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Wettbewerb wird von vornherein ausgeschlossen

Wenn am Ende dann Rewe Dortmund, den Zuschlag bekomme, weil das Unternehmen ein besseres Angebot gemacht habe, dann sei das halt so. Aber dieser Wettbewerb würde durch das Pochen auf die Zufahrtsrechte von vornherein ausgeschlossen. Und das sei äußerst bedauerlich, so Gerlach. Unter anderem auch deshalb, weil durch den Neubau von Rewe Dortmund die Mitarbeiter des bestehenden Rewe-Marktes um ihre Arbeitsplätze bangen müssten.

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Größere Rewe-Märkte gebe es in unmittelbarer Nachbarschaft - in Meschede und in Olsberg. Für einen größeren Edeka aber müsse man aktuell Fahrten bis nach Brilon oder Freienohl in Kauf nehmen. Das wäre mit einem Neubau in Borghausen Geschichte. „Der Rewe könnte in seiner aktuellen Größe weiter bestehen und alles wäre gut“, ist Jochen Gerlach überzeugt und ergänzt: Ein größerer Edeka werde sogar sogar neue Kunden in die Gemeinde locken - schließlich komme man auf der B7 endlich staufrei und zügig voran.

1800 Quadratmeter Verkaufsfläche stünden zur Verfügung

Rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche stehen Jochen und Martina Gerlach am jetzigen Standort an der Bundesstraße zur Verfügung. Rund 1800 könnten es am neuen Standort sein - verbunden mit einer deutlichen Erweiterung des Sortiments. „Und es müssten auch keine Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze fürchten“, betont Jochen Gerlach. Ganz im Gegenteil: „Der Neubau wäre mit der Schaffung zusätzlicher Stellen verbunden und unsere jetzigen Angestellten würden einfach mit umziehen“, so der Markt-Betreiber.

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Bestand für Bestwiger Familienunternehmern sichern

Der Bestwiger Edeka ist ein Familien-Unternehmen. Jochen Gerlach hat den Laden von seinem Vater übernommen und würde ihn gern auch an seinen Sohn übergeben, mit einer möglichst guten Zukunftsperspektive versteht sich. Und die gebe es vor allem am neuen Standort. Die Pressestelle von Rewe in Köln und hat auf eine schriftliche Anfrage unserer Zeitung auch nach Tagen nicht reagiert. Projektentwickler Hermann Bischoff aus dem niedersächsischen Langwedel war telefonisch ebenfalls nicht zu erreichen. Er hatte seinerzeit gegenüber unserer Zeitung die Gespräche mit Edeka bestätigt. Zum Ergebnis wollte er sich zuletzt angesichts eines anstehenden Termins im Gemeinderat nicht äußern.

>>> HINTERGRUND

Unklar ist immer noch, wann der Baubeginn für die neuen Märkte sein wird.

Ein Beginn noch in diesem Jahr ist aus Sicht des Bauamtes eher unwahrscheinlich.

Ende Januar war das Projekt Thema im Gemeinderat. Mit Beschlüssen zum Bebauungsplan und zum Flächennutzungsplan hat das Vorhaben seine nächste Etappe erreicht. Im alten Aldi möchte sich nach aktuellem Stand der Dinge gern das Handelsunternehmen Tedi ansiedeln.

Der Discounter Center-Shop will in den alten Rewe-Markt.