Meschede/Grevenstein. Nach dem Unfall an der Kreisstraße 11 zwischen Berge und Grevenstein stellt sich die Frage, ob die Straße genug gesichert ist.

Zu einem Unfall auf der Kreisstraße 11 zwischen Berge und Grevenstein ist es am Mittwoch gekommen. Ein Lkw rutschte dort von der Bankette in den Graben. Die genauen Ursachen sind nicht bekannt. Die Frage stellt sich: Ist die noch neue Straße nicht ausreichend gesichert?

Im Sommer 2019 hat der Hochsauerlandkreis ist die K11 zwischen Grevenstein und Berge auf rund vier Kilometern komplett saniert. 800.000 Euro hatte der Kreis dafür in die Hand genommen. Die Straße ist die wichtigste Verbindung zwischen der Brauerei Veltins und der Autobahn. 90 bis 100 Lkw, so schätzt Veltins Pressesprecher Ulrich Biene, steuern allein dieses Ziel an. So auch der Lastwagen aus Osnabrück. Er hatte in seinem rund 25.000-Liter-Tank Bierhefe in der Brauerei abgeholt. Bierhefe bildet sich im Brauprozess. Da sie sehr eiweißreich ist, ist sie als Futtermittel begehrt.

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Über die Bankette in den Graben

Auf der Rückfahrt ist der Lkw dann offenbar von der Straße abgekommen, schon in der vorherigen Rechtskurve gab es frische Lkw-Spuren im Acker. Über die Bankette rutschte er dann in den Graben. Ein Fall, der auf der neuen K11 offenbar gar nicht so selten passiert. Autofahrer, die die Strecke häufig nutzen, berichten, dass man immer wieder frische Lkw-Spuren am Rand sehen könne.

„Der Boden einer Bankette verdichtet sich erst über die Jahre“, erläutert Oscar Santos Pressesprecher des Landesbetriebs Straßenbau, der für die K11 allerdings nicht zuständig ist. Es könne sein, dass bei einer noch frischen Bankette der Untergrund feucht und rutschig sei - und sie demnach dem Lkw keinen Halt gegeben habe. „Wir legen daher schon mal direkt Rasensteine an solche Stellen, wo wir damit rechnen, dass Lkw ausweichen.“

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Kreis sieht keine Notwendigkeit

Das sei hier aber nicht der Fall gewesen, betont Martin Reuther, Pressesprecher des Kreises. Grundsätzlich gehöre die Bankette, also der Seitenraum, gar nicht zur Fahrbahn. Sie diene wie die Grabenmulde zur Entwässerung, darüber hinaus für die Beschilderung, für Leitpfosten und Schutzplanken.

„Weil sie entwässert, ist sie natürlich auch feucht.“ Die Fahrbahnbegrenzung sei die Markierung. Rasengittersteine in der Bankette würden vom Kreis nur in manchen Kurven eingesetzt, damit lange bzw. große Fahrzeuge einen größeren Radius ausnutzen können.

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„Die Straße ist neu und nun durchgängig ohne Bankette 6,50 Meter breit. Ein Lkw darf nach der Straßenverkehrsordnung eine Breite von 2,55 Metern nicht überschreiten (Kühlzüge bis 2,60 Meter). Selbst ein Begegnungsverkehr von zwei Lkw sollte also funktionieren“, erläutert Martin Reuther. „Was sollten wir also verändern?“