Grevenstein/Olpe. Die Strecke zwischen Berge und Grevenstein wird im August saniert und voll gesperrt. Für Fußgänger und Radfahrer ist auch dann kein Platz.
In den kommenden Wochen müssen die Sauerländer damit rechnen, vor einem weiteren „Durchfahrt-Verboten“- Schild zu stehen. Wegen Sanierung gesperrt wird die Kreisstraße zwischen Berge und Grevenstein. Eine halbseitige Durchfahrt ist nicht möglich, weil auch dort die Straße zu schmal ist. Zuletzt hatte der Landesbetrieb Straßenbau die L686 zwischen Olpe und Frenkhausen voll gesperrt. Die soll jetzt dann als Ausweichstrecke dienen.
Vorarbeiten laufen bereits
Ab Montag, 5. August bis Freitag, 27. August wird die Kreisstraße nach Grevenstein komplett gesperrt. Zurzeit laufen Vorarbeiten, für die bereits eine Ampelschaltung eingerichtet wurde. „Die Sanierung der Straße ist dringend nötig“, betont Pressesprecher Martin Reuther, „Sie ist stark sanierungsbedürftig.“ Rund 800.000 Euro habe der Kreis für die rund vier Kilometer lange Strecke eingeplant. Die offizielle Umleitung führt für Lkw über Altenhellefeld und Hellefeld auf die sogenannte „Bauernautobahn“ nach Herblinghausen und dann Richtung Freienohl auf die Autobahn oder nach Meschede über die dann - hoffentlich - fertiggestellte L686 vorbei an Frenkhausen und durch Olpe. Auch die war für die Sanierung komplett gesperrt worden. Damals gab es einigen Ärger.
Veltins informiert über Umleitung
Die Strecke über die L839 nach Wenholthausen, die der Landesbetrieb auch als Ausweichstrecke genannt hatte, sei keine Alternative, sagt Grevensteins Ortsvorsteher Thomas Jostes. „Der Zustand der Straße ist eine Katastrophe und der Abschnitt soll schon länger saniert werden.“ Er bekräftigt: „Für Lkw ist die kurvige und holprige Straße in Richtung Wenholthausen sogar gesperrt.“ Um eine korrekte Umleitung bemüht sich auch die Brauerei Veltins - allein 90 bis 100 Lkw steuern das Unternehmen über den Tag verteilt an und fahren wieder ab. „Wir haben haben alle Verleger über die Sperrung und die offizielle Umleitungsstrecke informiert“, sagt Ulrich Biene, Pressesprecher der Brauerei. Aber auch er weiß: „Es wird immer Fahrer geben, die sich die Ausweichstrecken spontan übers Navi suchen.“
Fuß und Radweg weiter auf Eis gelegt
Ein Fuß- und Radweg, wie ihn sich Ortsvorsteher Thomas Jostes an der Kreisstraße wünscht, wird parallel zu den Bauarbeiten allerdings vorerst nicht entstehen, obwohl der Weg seit 2013 in Planung ist. „Das scheitert weiter an den Grundstücksverhandlungen“, bestätigt Martin Reuther. Der Großteil der Strecke, die etwas abseits durch den Wald führen soll, sei nicht in öffentlichem Besitz. Allerdings sei das Projekt noch nicht grundsätzlich ad acta gelegt. Thomas Jostes hofft also weiter auf die Verbindung, auch weil die Stadt bereits angekündigt hat, dass sie die Verkehrssicherungspflicht übernehmen will.
„Es gibt leider noch überhaupt keine Radwege von und nach Grevenstein, dafür wäre der Anschluss ein Anfang.“ Aber vor allem auch für die Grevensteiner selbst, könnte so ein Weg Sicherheit bringen. Denn Radfahren erfreut sich zunehmender Beliebtheit. „Die Kreisstraße zwischen Grevenstein und Berge ist für Fußgänger und Radfahrer einfach zu eng und zu gefährlich, auch wenn sie jetzt durch den Sanierung etwas verbreitert wird“, weiß der Ortsvorsteher. „Trotzdem“, so betont er: „Wir sind froh, dass sie jetzt gemacht wird.“
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Auch wenn es zuletzt noch nicht so aussah, der Landesbetrieb Straßenbau rechnet weiter damit, dass die Vollsperrung zwischen Olpe und Frenkhausen zum Start der nächsten Vollsperrung Richtung Grevenstein aufgehoben wird.
Vollsperrungen dienen auf den engen Straßen des Sauerlandes der Sicherheit der Bauarbeiter. Laut Arbeitsschutzrichtlinien reiche, so die Information des Landesbetriebs Straßenbau, der Abstand bei 80 Prozent der Straßen nicht, um den Verkehr an den Baustellen vorbeizuführen.