Schmallenberg. In Schmallenberg gibt es hitzige Diskussionen um das Wisentprojekt. Rat stimmt über einen Antrag ab: Die Stadt soll Ende des Projekts fordern.

Das Wittgensteiner Wisentprojekt sorgt weiter für Wirbel in Schmallenberg - jetzt hat es das Thema in die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses geschafft. Die CDU Schmallenberg hatte einen Antrag an den Bürgermeister gestellt, um den aktuellen Sachstand zu erfragen (wir berichteten).

Was vorher nicht abzusehen war: Fraktionsübergreifend sprachen sich die politischen Vertreter am Donnerstagabend für eine Resolution aus: „Wir wollen, dass die Stadt offiziell beantragt, das Projekt zu beenden“, lautete schließlich nach einer hitzigen Diskussion der Auftrag an die Verwaltung. Diese arbeitet dazu nun eine Vorlage aus, über die in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag abgestimmt wird.

Von Anfang an gegen Projekt

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Der einheitliche Tenor in der Politik: „Wir in Schmallenberg waren von Anfang an gegen dieses Projekt!“ so Ludwig Poggel (CDU). Nun solle das Wittgensteiner Projekt auf Schmallenberg abgewälzt werden: „80,4 Prozent der neuen Projektfläche liegen dann in Schmallenberg, das kann es ja nicht sein - und dann ausgerechnet in einem FFH-Gebiet“, so Ralf Fischer (CDU).

Bürgermeister Bernhard Halbe hatte zuvor informiert, dass NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser am Aschermittwoch für eine Informationsveranstaltung zum Verlauf des Wisentprojekts und zur Vorstellung der geplanten Zaunanlage nach Schmallenberg kommt. Auch für eine Diskussionsrunde gebe es dann Zeit.

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Ärgerlich seie vor allem, dass es ein FFH-Gebiet ist, „in dem die Bäume geschützt werden sollen.“ Auch hätte man noch nicht thematisiert, dass sportliche Veranstaltungen in dem Gebiet stattfinden und der Rothaarsteig möglicherweise genau über das Gelände laufe - das könne zu Problemen führen, so Bernd Schrewe (CDU).

Rechtsprüfung für den Zaun

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Ulrich Cater (BFS) schlug vor: „Wir können doch einfach sagen, dass wir das Projekt und den Zaun hier bei uns nicht haben wollen.“ So einfach sei das aber nicht, betonte Bürgermeister Bernhard Halbe. In Sachen Zaun ginge es um eine „staubtrockene Rechtsprüfung“. Seie rechtlich alles in Ordnung, könne man da wenig machen. Er betonte aber auch: „Im Vertrag ist festgelegt, dass das Projekt zu jeder Zeit beendet werden kann. Dieter Eickelmann (UWG) schob noch nach: „Alle, die über das Projekt entscheiden, sitzen weit weg. Für die sind das süße Tiere, von den Problemen hier bekommen sie gar nichts mit.“