Meschede. Nach einem tragischen Trauerfall steht der Knaus-Camping-Park am Hennesee in Meschede nun ohne Pächter da. So geht es nun weiter.

Bis vor wenigen Wochen waren Marc und Oliver König noch im Knaus Campingpark auf Rügen beschäftigt. Nun wurde ihnen der Park am Mescheder Hennesee angeboten und dort gibt es viel zu tun. Unter anderem steht der Park seit Oktober nach einem tragischen Trauerfall ohne Pächter für das Panorama-Restaurant da.

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Der vorherige Pächter betrieb die Gastronomie seit Mai gemeinsam mit seinem Bruder. Der Bruder, ein gelernter Koch, war für die Küche zuständig und bot gute, deutsche Küche an. Und steuerte auch viele eigene Ideen bei. Nach wenigen Monaten guter Zusammenarbeit kam der Schock: Innerhalb weniger Tage starb der Koch an einer Blutvergiftung, der Bruder wollte den Betrieb daraufhin nicht mehr weiterführen.

Zum Saisonstart vor Weihnachten hatte der Knaus Campingpark noch keinen neuen Pächter gefunden. „Deshalb müssen wir hier derzeit improvisieren“, erklärt Marc König, der den Park gemeinsam mit seinem Mann Oliver König leitet. Über Silvester gab es beispielsweise ein Silvesterbüfett von einem Caterer, „das Angebot war nach drei Tagen ausgebucht.“

Schlüssiges Konzept

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„Wir wünschen uns einen Pächter mit einem schlüssigen Konzept und eigenen Ideen. Gern ein Spezialitäten-Restaurant – italienisch, griechisch, deutsch… Wir sind da ganz offen“, sagt der stellvertretende Parkmanager Marc König. Gewünscht seien auch Aktionen wie Grillbüffets, Schaukochen, Ostereisuche auf dem Platz oder Eisverkauf auf der Seewiese. „Bei uns wäre in Absprache alles möglich“, so König.

Das 18 Hektar große Campinggelände hat eine touristische Kapazität von 1000 Personen. Hinzu kommen 200 Dauercamper und die Gäste, die mit Wohnwagen anreisen. „In den Spitzenzeiten haben wie hier also 1500 Menschen“, so König. Der neue Pächter hätte sofort Kundschaft und könnte Geld verdienen, da der Park sehr gut ausgelastet sei – auch in der Nebensaison. Aktuell liegt die Auslastung nach eigenen Angaben bei 61 Prozent. „Da spüren wir einen deutlichen Anstieg in der Nebensaison. Noch vor wenigen Jahren lagen wir in dieser Zeit bei 40 Prozent.“ Der Restaurantbetrieb sei also kein Saisongeschäft. „Die Leute sind da und möchten animiert werden“, bewirbt König. Entsprechend traurig seien die Gäste, dass die Gastronomie derzeit nicht betrieben wird. Es habe deshalb auch Absagen gegeben.

Das Restaurant mit Küche, Bar und Terrasse ist voll ausgestattet, so König. Auch ein Frühstücksbüfett für die Gäste könnte im vorderen Teil der Küche aufgebaut werden. „Bei der Gestaltung hätte der Pächter freie Hand.“ Auch eine Wohnung auf dem Gelände gehört dazu.

Zuletzt auf Rügen

Die Knaus-Zentrale in Hamburg schaltet bereits deutschlandweite Anzeigen und auch das gemeinsame Netzwerk der 26 Parks wird genutzt. Bewerbungen werden über die Knaus Zentrale in Hamburg angenommen. Die Resonanz ist nach eigenen Angaben überschaubar. „Viele würden gern das Restaurant als Angestellte leiten, aber das wäre für uns nicht zu schaffen“, erklärt König.

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Die Suche nach einem neuen Pächter ist die eine Baustelle. „Aber es sind noch einige Dinge, die wir gern verändern möchten“, sagt Marc König. Im Knaus-Campingpark auf Rügen habe sein Mann und er beispielsweise ein komplettes Freizeitprogramm und viele Events für die Gäste ins Leben gerufen. Mit gleichem Elan möchten die Parkleiter nun auch in Meschede wirken. „Dazu benötigen wir jede Menge Personal“, so König. Gesucht werden Reinigungskräfte, eine Schwimmbadaufsicht, Mitarbeiter für die Rezeption und auf dem Platz in Voll- und Teilzeit.

  • Oliver und Marc König arbeiten seit Dezember 2019 in Meschede und folgen damit auf Eric und Sabine Volkmann, die den Park seit April 2016 leiteten.
  • Zuvor haben sie zweieinhalb Jahre den Park auf Rügen geleitet.
  • Den Weg zum Knaus-Konzern fand das Paar über ihre eigene Leidenschaft: Sie sind nämlich selbst Camper und hatten einen Stellplatz an der Mosel. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive schrieben sie eine Bewerbung an die Knaus-Zentrale und bekamen den Zuschlag für Rügen.
  • Der Platz in Meschede verfügt unter anderem über zehn Indianer-Tipis, elf Mobilheime und 22 Mietzelte.
  • Park und Hallenbad sind ganzjährig geöffnet und nur in der Winterpause von November bis kurz vor Weihnachten geschlossen.