Meschede. Rückläufige Geburtenzahlen in Meschede haben nach Ansicht der Stadtverwaltung nichts mit der Schließung der Geburtshilfe am Krankenhaus zu tun.
Den Rückgang der Geburtenzahlen in Meschede führt Bürgermeister Christoph Weber nicht auf die Schließung der Geburtshilfe am St.-Walburga-Krankenhaus zurück.
„Unschärfen“ bei Anmeldequote
Wie berichtet, war bei der Vorstellung der Prognosezahlen für die städtischen Schulen in Meschede auch die rückläufige Geburtenentwicklung in der Stadt bekannt geworden. 2017 war die Geburtshilfe in Meschede geschlossen worden. 2018 fiel die Zahl der Geburten auf 222, von Januar bis August 2019 waren es dann nur 141 Geburten gewesen. In den Jahren 2015, 2016 und 2017 waren es 232, 253 und 307 Geburten gewesen.
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Kinder, die jetzt in Neheim geboren würden, müssten dort auch angemeldet werden, sagte Bürgermeister Weber im Stadtrat: „Aber es sind Mescheder!“ Zuvor habe es in Meschede noch eine 100-prozentige Anmeldequote gegeben, nach der Schließung der eigenen Geburtshilfe komme es eben vor, dass zunächst vergessen werde, die Kinder dann auch in Meschede zu melden - „da gibt es eine gewisse Unschärfe“.
Für die Geburtenentwicklung hat die Stadtverwaltung noch keine Erklärung: Es müsse weiter beobachtet werden, ob der Trend negativ bleibe, sagte der Bürgermeister im Stadtrat.
Prognose des Landes: Rückläufig
Nach den Prognosen des Statistischen Landesamtes wird die Geburtenrate in den nächsten Jahren fallen. In 119 der 373 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wird die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2040 steigen, während in 254 Kommunen Rückgänge zu erwarten sind. Meschede gehört demnach zu der Städte-Gruppe mit insgesamt fallender Tendenz: 2040 wird mit nur noch 25.043 Einwohnern gerechnet, das wären rund 5000 weniger als heute. Nur bei den Älteren gibt es demnach einen Zuwachs: Um 20,4 Prozent bei den 65- bis 80-Jährigen, um 17,6 Prozent bei den noch Älteren. Am stärksten ist der Rückgang um 33 Prozent bei den Jüngsten bis drei Jahren.
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Für 22 der 53 kreisfreien Städte und Kreise in NRW erwarten die Statistiker bis zum Jahr 2040 einen Zuwachs der Bevölkerung. Zulegen werden insbesondere Köln, Düsseldorf und Münster. Die stärksten Rückgänge ergeben sich für den Märkischen Kreis (-12,6 Prozent), den Hochsauerlandkreis (-10,4 Prozent) und den Kreis Höxter (-9,3 Prozent).