Bödefeld/Bad Fredeburg. Nach Tumulten und einer Körperverletzung bei einem Fußballspiel in Bödefeld gibt es ein Urteil. Zwei Fußballmannschaften waren als Zeugen geladen
Zwei Fußballmannschaften waren als Zeugen für die Hauptverhandlung vorgeladen - insgesamt 35 Personen. Das Fußballspiel der Kreisliga A in Bödefeld zwischen der SG Bödefeld/Henne-Rartal und dem FC Mezopotamya Meschede beschäftigte nun erneut das Schmallenberger Amtsgericht.
Klar ist: Der neutrale Schiedsrichter der Partie wurde im Laufe des Spiels nach Tumulten mit der Assistenten-Fahne auf den Kopf geschlagen und erlitt nachweislich eine Prellung (wir berichteten), es gab daraufhin einen Polizeieinsatz. Unklar ist hingegen, wer den Unparteiischen mit der Fahne auf den Kopf geschlagen und verletzt hat. Auch vor Gericht konnte diese Frage nicht zweifelsfrei geklärt werden - „es gab Widersprüche in den Aussagen und am Ende bestanden massive Zweifel an der Schuld des Angeklagten“, so Richter Ralf Fischer dazu. Letztlich gab es einen Freispruch für den Angeklagten (38) aus Meschede vom FC Mezopotamya.
Opfer identifiziert den Täter
Bereits in der ersten Verhandlung (wir berichteten) hatte das Opfer zu den Vorfällen ausgesagt: „Der Linienrichter, der in der zweiten Halbzeit für Mezopotamya assistiert hat, war es.“ Angeklagt war der 38-jähriger Mescheder - ermittelt wurde gegen ihn in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung. Vor Gericht erkannte der Schiedsrichter ihn wieder.
Die Aufgabe des Linienrichters hatte dieser aber gar nicht - wie vor dem Spiel eingetragen - übernommen, weil er an dem besagten Tag des Fußballspiels zu spät kam. Ein Kollege war für den Mescheder eingesprungen - so steht es auch im abschließenden Spielbericht. Dieser beteuerte vor Gericht ebenfalls - als Zeuge - den Schiri nicht geschlagen zu haben.
Das Opfer blieb trotzdem dabei: Geschlagen haben soll ihn der 38-jährige Mann aus Meschede. „Aber es gab extreme Widersprüche in den Aussagen, die vor dem Sportgericht und hier in den Verhandlungen getätigt worden sind“, so Richter Ralf Fischer. Zu einer erneuten Verhandlung war es nur gekommen, weil der Fall so verworren ist
Unterschiedliche Aussagen
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Ein fehlerhaftes Spielprotokoll, unterschiedliche Aussagen des Opfers vor Kreis- und Bezirkssportgericht - und zwei Männer, die laut Aussage des Opfers als Täter in Frage kommen könnten - und sich, zumindest auf Fotos, sehr ähneln. Nur deswegen musste ein neuer Verhandlungstermin angesetzt werden. Es sollte zu einer Gegenüberstellung kommen. Auch deswegen waren die 35 Zeugen geladen. Gehört werden mussten diese allerdings nicht alle. Die Staatsanwaltschaft forderte während der Verhandlung einen Freispruch, das Gericht folgte dieser Auffassung.
Heval Akil, Vorsitzender des Mescheder Vereins, betont im Gespräch mit dieser Zeitung: „Der Freispruch hat uns wirklich sehr erleichtert.“
Streitigkeiten während des Spiels
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Zu der handgreiflichen Auseinandersetzung war es nach Streitigkeiten während des Spiels gekommen. Nachdem die Heimmannschaft (Bödefeld/Henne-Rartal) in Führung gegangen war, war die Stimmung hitziger geworden. Kurz vor Ende war die Situation dann eskaliert. Es kam zu Tumulten und der Schiri bekam einen Schlag auf den Kopf, die Polizei rückte an.
Der Angeklagte selbst hatte vom Tag berichtet, dass die Spieler des FC Mezopotamya immer wieder beleidigt worden seien. Die Spieler hätten sich unfair behandelt und verpfiffen gefühlt und wollten vom Platz. In der ersten Verhandlung hatte er gesagt: „Handgreiflichkeiten gab es nicht. Zumindest habe ich es nicht gesehen. Ich habe auf gar keinen Fall zugeschlagen.“