Bödefeld/Meschede. . Der Mescheder Verein will Rechtsmittel einlegen: „Es gibt bis heute keinen Beweis“. Am Sonntag will der Trainer sein Amt niederlegen.

500 Euro Geldstrafe und drei Jahre Sportplatzverbot - so lautete das Urteil des Kreissportgerichts gegen einen Linienrichter, der im Fußballspiel der SG Bödefeld/Henne-Rartal gegen den FC Mezopotamya Meschede den Schiedsrichter geschlagen haben soll.

„Wir werden das Urteil nicht annehmen und Rechtsmittel einlegen“, schreibt der Mescheder Verein in einer Stellungnahme an die Redaktion. Trainer Murat Turan wird am Sonntag sein Amt als Trainer niederlegen, gab der Verein nun bekannt.

Zweifelhafte Entscheidungen des Schiris

Nach Darstellung des Vereins seien die Spieler von Zuschauern rassistisch beleidigt worden und der Schiri habe durch zweifelhafte Entscheidungen massiv Einfluss aufs Spiel genommen, heißt es weiter. Die Spieler seien aufgrund der Bevorteilung verärgert gewesen und hätten den Platz verlassen wollen.

„Der Schiri hat das Spiel ordnungsgemäß zu Ende gebracht (dazu gibt es einen Videobeweis). So reagiert keiner, der geschlagen wurde, oder?“

In erster Instanz sei der Beschuldigte freigesprochen worden. Es folgte eine zweite Verhandlung vor dem Bezirkssportgericht. Dieses gab den Fall ans Kreissportgericht zurück.

Bis heute keine Beweise

„Was dort ablief war leider kein Aprilscherz sondern eine einzige Farce“, schreibt der FC Mezopotamya.

Und: „Es gibt bis heute keinen Beweis, dass unser Linienrichter den Schiri geschlagen hat. Lediglich Zeugen, u.a. der Schiedsrichter, der seine Aussage aus erster Instanz zurücknimmt und nun behauptet, vom Beschuldigten geschlagen worden zu sein. Dazu einer der ganz wenigen Ordner, die vor Ort waren. Wo waren diese Zeugen in erster Instanz?“

Der Verein frage sich nun, warum es damals einen Freispruch gegeben habe und worauf die neuen Beweise beruhen. Es liege der Verdacht nahe, „dass Falschaussagen getätigt werden, um uns zu schaden.“

Normaler Spielbetrieb unmöglich

Seit dem Vorfall fühle sich der Verein immer wieder vorverurteilt: „Wir werden nach wie vor beleidigt und müssen einseitige Entscheidungen provozierender Schiedsrichter ertragen.“

Deshalb habe der Verein bei der Fair-Play-Stelle des Fußball- und Leichtathletik Verbandes in Kaiserau um Hilfe gebeten.

„Es kam zum Gespräch zwischen unserer Mannschaft und dem ehrenamtlich tätigen Sozialarbeiter des Verbandes, der alle Beteiligten an einen „Runden Tisch“ bat. Dabei blieb es. Offensichtlich hat die Gegenseite kein Interesse daran. Schade eigentlich!“