Meschede. In Meschede wurden 2019 so viele Autos gestohlen wie schon lange nicht mehr. Besonders viele BMW waren darunter. Das wurde aus den Autos.
In Meschede sind in diesem Jahr fünf Autos gestohlen worden. So viele, wie seit Jahren nicht. Die Ermittlungen laufen Größtenteils ins Leere. Allerdings sind Teile eines 5er BMW aufgetaucht.
Bei drei BMW überlisteten die Täter das Keyless-go-System, indem sie das ständige Funksignal der Autoschlüssel abfingen. Es handelte sich hierbei um einen BMW X3, der in der Nacht zum 15. Februar in der Liegnitzer Straße gestohlen wurde, einen braunen BMW X5, der zwei Tage später am Galiläaer Weg entwendet wurde, und um einen grauen BMW 530 d xDrive, der am 28. März am Gerstenkamp verschwand.
Teile in Bochum gefunden
Auffällig bei der Tat im März: In der gleichen Nacht wurde auch ein schwarzer Mercedes GLE 350d 4matic in Schmallenberg gestohlen. Hier gab es einen kleinen Ermittlungserfolg: In einer Halle in Bochum, die die Polizei am 4. Juni untersuchte, entdeckten die Ermittler vier komplette Autos und Teile von mindestens 16 weiteren Wagen. Darunter auch HSK-Kennzeichen. Die Bochumer Polizei ordnete unter anderem Seitenteile und ein Dach dem Schmallenberger Mercedes und einem BMW X5 M aus Eslohe zu, der im April gestohlen wurde. Möglicherweise, so die Polizei in Meschede, steht auch der graue BMW 530 d xDrive in einer Verbindung zu diesen Tätern.
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Was mit den Resten der Autos passiert ist, ist unklar. „Die Autos werden entweder sofort weiterverkauft oder ausgeschlachtet. Manchmal interessieren sich die Täter nur für die Motoren, manchmal werden gezielt nur Airbags ausgebaut. Es kommt alles vor“, erklärt Volker Schütte, Pressesprecher der Bochumer Polizei. Die Auftraggeber säßen oft im Ausland. Die Beamten nahmen in Bochum zwei Tatverdächtige aus Litauen fest. Die Männer saßen im Sommer in Untersuchungshaft, mussten jedoch wieder entlassen werden. Die Ermittlungen dauern an.
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Volvo aus Autohaus gestohlen
Seither haben sich in Meschede zwei weitere Diebstähle ereignet. Allerdings wurden hierbei laut Polizei keine Funkschlüssel ausgetrickst. Ziel war ein neuer Volvo V60 Crosscountry, der am 19. Oktober vom Hof des Autohauses in Enste gestohlen wurde. Laut Polizei soll elf Tage vor der Tat ein Mann aufgefallen sein, der sich intensiv über die Autos informierte. Er soll die Volvos auch fotografiert haben. In diesem Fall tappen die Ermittler allerdings noch im Dunkeln.
Tatort: Walburgastraße
Der letzte Diebstahl ereignete sich in der Nacht auf den 27. Oktober in der Mescheder Walburgastraße. Hierbei handelte es sich um einen älteren schwarzen BMW 320i Touring. Auch hier fehlt von den Tätern jede Spur. Versicherungen kommen nun für den Zeitwert des Wagens auf. Ausstattung, Pflege und der emotionale Wert lassen sich jedoch nur schwer ersetzen, so die Geschädigten. Was die Mescheder besonders ärgert: Die Polizei hatte keine öffentlichen Zeugenaufruf herausgegeben.
Auch über den gestohlenen BMW X3 aus der Liegnitzer Straße, den Volvo aus dem Autohaus sowie über einen Diebstahlversuch eines Mercedes Vito im Leiblweg im Februar wurde die Öffentlichkeit nicht informiert. „Da sind bei uns Fehler passiert, das sollte so nicht sein“, sagt Polizeisprecher Holger Glaremin. Normalerweise würde jeder Autodiebstahl an die Medien gemeldet, damit Zeugen zur Aufklärung beitragen können.
So schützen Sie Ihr Auto
- Tipps gegen Keyless-Go-Diebe: Die Polizei empfiehlt: Autoschlüssel nicht in der Nähe der Haustür abzulegen. Der Handel bietet Schutzhüllen zur Unterdrückung des Funksignals an. Diese sollten jedoch auf ihre Wirksamkeit getestet werden. Bei manchen Herstellern kann das Signal auch abgestellt werden. Hierzu den Autohändler fragen.
- 2018 gab es in Meschede nur einen versuchten Diebstahl. Damals manipulierten die Täter im Leiblweg am Zündschloss eines BMW Z3. Es wurden keine Autos gestohlen. 2017 wurden drei Autos in Meschede gestohlen. Die Täter wurden nicht ermittelt.
- Der letzte Diebstahl in unserer Region ereignete sich in Schmallenberg vor fast drei Wochen. Gestohlen wurde ein lilafarbener Suzuki.