Meschede. Im Sommer haben Elisabeth Frings und Petra Dahmen angekündigt, dass sie aufhören wollen. Warum sie sich trotzdem aufs Weihnachtsgeschäft freuen.
Pralinen gehen immer. Sie sind der Renner in den letzten Tagen kurz vor Weihnachten. Dass in Frings-Café in diesem Advent weiterhin das Weihnachtsgebäck selbst hergestellt und verkauft wird - von der Printe bis zum Hexenhäuschen - das freut die Frings-Schwestern und die Kunden. Auch wenn sich das nach der Ankündigung aus dem Sommer seltsam anhört.
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Nachfolger seit Sommer gesucht
Im Sommer hatten nämlich Petra Dahmen und Elisabeth Frings über unsere Zeitung mitgeteilt, dass sie auf der Suche nach einem Nachfolger sind. „Wir hatten auch schon einen Interessenten, der ist dann aber abgesprungen“, erklärt Elisabeth Frings. Sie beobachtet das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir genießen die Arbeit in Backstube und Café ja beide noch“, sagt sie. Gerade die Weihnachtsbäckerei ist ihre Leidenschaft. „Wir machen es gern“, betont sie, „nur Knie und Rücken nicht mehr.“
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Renovierung der Ruhrstraße
In den vergangenen Wochen hatten die beiden Schwestern ihre verstärkten Bemühungen für die Nachfolgesuche dann erst mal eingestellt. „Solange die Ruhrstraße neu gemacht wurde, wollten wir erst mal abwarten.“ Denn sie haben Zeit. „Ende 2021 endet erst unser Mietvertrag. Dann schließen wir auch ohne Nachfolger. Aber wir haben keine Eile“, erklärt Elisabeth Frings und kann damit auch die besorgten Kunden beruhigen.
Die Sorge der Kunden
„Wir hatten schon Nachfragen von Kunden, die Angst um ihre Printen und Dominosteine hatten“, sagt sie und schmunzelt. Eine Kundin hatte auch versucht, die Printen nachzubacken, aber die Feinheiten nicht beachtet. „Bereits im August starten wir mit dem Backen“, erklärt Petra Dahmen. Vor dem Verkauf werden sie dann mit Apfelstücken gelagert, damit sie ihr Aroma entfalten können.“ Erst kurz vor dem Verkauf tunkt die Bäckerin sie in Kuvertüre. „Macht man das nicht, werden Printen steinhart.“
Original-Rezepte aus Opas Rezeptbuch
Gerade die Adventsbäckerei genießen die Schwestern besonders. „Da verlassen wir uns zum Teil noch auf Rezepte, die schon unser Vater und Großvater gebacken hat“, berichtet Petra Dahmen und holt, sorgsam eingepackt, ein altes Original-Büchlein hervor, noch in Sütterlin geschrieben. Die Seiten fallen schon auseinander. „Vieles kann man leider gar nicht mehr lesen“, bedauert sie.
Handarbeit und hochwertige Zutaten
Doch die Rezepte stehen natürlich noch mal an anderer Stelle mit vielen anderen. „Gerade die Vielfalt der Weihnachtsbäckerei macht doch ihren Reiz aus“, betont Elisabeth Frings. Die reicht an der Ruhrstraße von der handgegossenen Weihnachtsschokolade, über Printen, Finnische Nussstäbchen bis zu Pralinen, Zimtsternen und Honigkuchen. „Alles Handarbeit!“, betonen sie und „nur mit hochwertigen Zutaten“ - von der Butter über die Rosinen bis zur Vanilleschote. Dazu kommen Weihnachts-Tees, Kakao-Mischungen, und Liköre.
Auch die gemütliche Dekoration gehört für die Schwestern dazu. Nicht nur im Geschäft, auch zu Hause. „Wenn man den ganzen Tag hier im Laden und in der Backstube gestanden hat, dann will man es doch zu Hause auch gemütlich haben.“ Natürlich wird dann auch das eigene Weihnachtsgebäck genossen: für Elisabeth Frings am liebsten Rum-Pralinen und für Petra Dahmen Printen oder Finnische Nussstäbchen, „Nach Opas Rezept“.
Wer bei unserem Adventskalender einen Präsentkorb aus Frings-Café gewinnen will, mit Weiber-Glühwein, selbstgemachter Schokolade, Plätzchen, Tee und Pralinen sendet bis Donnerstag, 11 Uhr eine Mail an gewinnspiel-meschede@westfalenpost.de Stichwort „Frings“. Bitte nennen Sie uns auch Namen und Wohnort. Viel Glück!
>>>HINTERGRUND
Petra Dahmen (54) und Elisabeth Frings stammen aus einer Bäcker- und Konditorenfamilie.
Elisabeth Frings ist Diplom-Ingenieurin für Lebensmitteltechnologie und Petra Dahmen Bäckereifachverkäuferin und Bäckerin.
1957 eröffneten Ruth und Heinz Frings in der Ruhrstraße 16 eine Bäckerei und Konditorei. 1990 gingen sie in Rente.
1991 machten sich die Schwestern Petra Dahmen und Elisabeth Frings im eigenen Geschäft mit der Brasserie Frings im Rebell selbstständig.
2001 erfolgte der Umzug in die Ruhrstraße, ins ehemalige Café Vogt.