Schmallenberg. Nach einem Unfall im Raum Schmallenberg mit sieben Verletzten und einem Insassen im Kofferraum sind weitere Hintergründe bekannt geworden.

Erst nach und nach wurde das Ausmaß eines schweren Verkehrsunfalls deutlich, der sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Raum Schmallenberg ereignet hat. Inzwischen ist klar: Von den insgesamt sieben Verletzten schwebt einer in Lebensgefahr.

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Gegen 22.30 Uhr war ein 20-jähriger Autofahrer am Samstag auf der Kreisstraße 32 von Oberberndorf in Fahrtrichtung Berghausen mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen. Unfassbar: In dem Wagen befanden sich insgesamt sieben Personen – eine davon fuhr im Kofferraum mit.

Zurück auf die Fahrbahn geschleudert

Nach Informationen unserer Zeitung, soll es sich bei den Insassen um Jugendliche aus dem Raum Schmallenberg gehandelt haben. Der junge Fahrer soll in einer Linkskurve nach rechts ausgewichen sein, weil ihm ein Fahrzeug entgegen kam. Dabei geriet sein Wagen auf dem unbefestigten Seitenstreifen ins Schleudern. Das Fahrzeug überschlug sich, rammte einen Telefonmasten, einen Baum und einen Leitpfosten, wurde zurück auf die Fahrbahn geschleudert und bliebt schließlich auf dem Dach liegen.

Zweifel an Aussage des Anrufers

Einer der Insassen selbst informierte nach dem Unfall über den Notruf die Leitstelle der Feuerwehr. In dem Telefonat soll er mitgeteilt haben, dass es keine Verletzten gegeben habe. Laut Feuerwehr-Sprecher Ralf Fischer ist das in einer solchen Situation nicht ungewöhnlich und auf den Schockzustand zurückzuführen.

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Fischer lobt in diesem Zusammenhang den Disponenten der Rettungsleitstelle, der genau richtig gehandelt habe. Weil er Zweifel an der Aussage des Anrufers hatte, entsendete er sicherheitshalber einen Rettungswagen zur Unfallstelle. „Das war genau richtig, sagt Fischer, denn so sei verhindert worden, dass wertvolle Zeit verstrichen sei.

Als um 22.37 Uhr der erste Rettungswagen an der Unfallstelle eintrifft, wird nach und nach das gesamte Ausmaß des Unfalls deutlich - und schließlich unter dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ ein massives Aufgebot an Rettungskräften nachalarmiert. Insgesamt waren nach Angaben der Polizei 14 Fahrzeuge im Einsatz – darunter Rettungswagen und Notärzte aus dem gesamten Umkreis sowie die Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes aus Schmallenberg. Die Verletzten mussten auf die umliegenden Krankenhäuser verteilt werden.

Lebensgefährliche Verletzungen

Neben vier leichter Verletzten forderte der Unfall auch zwei Schwerverletzte – einer davon schwebt in Lebensgefahr.

Mitalarmiert worden war auch die Feuerwehr aus Berghausen. Um die Einsatzstelle weiträumig absichern zu können, forderten die Feuerwehrleute weiterhin die Löschgruppe Niederberndorf zur Unterstützung an.

Keiner der Insassen musste aus dem Fahrzeug befreit werden. Für die Feuerwehr beschränkte sich die Arbeit vor Ort auf die Absicherung der Unfallstelle und auf die Beseitigung des Trümmerfeldes.

Während der Rettungsarbeiten war die Strecke für mehrere Stunden komplett gesperrt.

Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den 20-Jährigen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Als Fahrer trägt er die Verantwortung für sein Fahrzeug.