Bad Berleburg/Hoheleye/Schmallenberg. Sechs Tage nach dem Tod der Wisentkuh Dareli gibt es zwar eine Antwort des Landesumweltamtes. Die bleibt aber schwammig.

Nach dem schweren Verkehrsunfall mit einer Wisentkuh auf der Bundesstraße 236 in Hoheleye vor einer Woche, steht die Frage nach der Gatterung der frei am Rothaarsteig umherstreifenden Herde Wildrinder weiter im Mittelpunkt. Nach wie vor gibt es keine Angaben zu einem konkreten Zeitpunkt für eine Eingrenzung des Streifgebietes der Tiere. Offenbar ist das Genehmigungsverfahren sehr komplex.

Die Westfalenpost hatte bereits am Tag des Unfalls im NRW-Umweltministerium nach dem Stand der Planungen und dem Zeitpunkt der Einzäunung der Tiere gefragt. Christian Fronczak, Sprecher des NRW-Umweltministeriums, schreibt jetzt dazu: „Wie mitgeteilt, ist es wichtig, die Entscheidung der Koordinierungsgruppe und damit die Einfriedung zur Begrenzung des Streifgebietes der Wisente schnellstmöglich umzusetzen.“

Begrenzung auf den Staatswald

Als Übergangslösung sei vorgesehen, das Projektgebiet zukünftig im Wesentlichen auf Staatswaldflächen im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen zu verlagern. Dadurch bestehe die notwendige Zeit für die Prüfung von Perspektiven für den künftigen Projektverlauf auch vor dem Hintergrund des BGH-Urteils. Öffentliche Straßen führten nicht durch das neue Projektgebiet.

Die erforderlichen und geeigneten Maßnahmen würden aktuell mit allen Akteuren und Behörden vorbereitet, wobei auch erforderliche Genehmigungsverfahren beachtet würden.

Kein Zeitpunkt für Zaunanlage

„Welche Form der Einfriedung für die Wisentherde vor Ort am geeignetsten ist, wird dabei ebenfalls intensiv geprüft.“ Die Ausschreibung für die Beschaffung und Errichtung der Einfassung könne aber erst nach Erteilung der notwendigen Genehmigungen erfolgen. Auf dieser Basis würden auch valide Aussagen zu den Kosten möglich sein. Die Errichtung der Zaunanlage erfolgt nach Zuschlag im Vergabeverfahren. „Die Nennung eines konkreten Zeitpunktes ist gegenwärtig noch nicht möglich.“

Herde am Rothaarkamm

Aktuell befindet sich die Herde immer noch am Rothaarkamm, zumindest das Kalb, der bei dem Unfall getöteten Kuh Dareli, hält sich nach Informationen der Lokalredaktion immer wieder in der Nähe des Unfallortes auf und sucht seine Mutter.