Eslohe. Für die Anbindung des Esselmarkes und die Renaturierung der Essel sollen Bäume weichen. Nächste Woche geht es los. Anwohner sind überrascht.
In der kommenden Woche starten in Eslohe die Vorbereitungsarbeiten für die Renaturierung der Essel. Begonnen wird unter anderem mit Baumfällungen. Angesichts des Ausmaßes sind einige Anwohner entsetzt. Sie fühlen sich vor vollendete Tatsachen gestellt und überrumpelt.
„Wir freuen uns darüber, dass es jetzt los geht, stellt Monika Quinkert klar. Und: Man stehe den Plänen für die Renaturierung der Essel und der Anbindung des Esselmarktes auch gar nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Sie bezweifle aber, dass ein derartiger Kahlschlag erforderlich ist. Mindestens 22 Bäume, so habe sie gezählt, seien zu Fällung markiert. „Sind sie weg, verlieren die Anwohner nicht nur einen Sicht- sondern auch einen Lärmschutz“, sagt sie.
Sichtachse zwischen Esselmarkt und Platz der Deutschen Einheit
Eslohes Bürgermeister Stephan Kersting äußert Verständnis für die Interessen der Anwohner, stellt aber gleichwohl klar, dass es im Zuge sämtlicher Diskussionen über all die Jahre immer darum gegangen sei, für die Anbindung eine Sichtachse zwischen Esselmarkt und Platz der Deutschen Einheit zu schaffen. „Und die bekommt man nur hin, wenn Bäume und Gehölz entfernt werden“, sagt er und relativiert: Bei den markierten Gehölzen handelt es sich teilweise um nur Unterarm dicke Gewächse und nicht grundsätzlich um Jahrzehnte alte hochkronige Bäume.“
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Kersting räumt ein: „Es mag vielleicht Missverständnisse und vielleicht auch ein Kommunikationsdefizit gegeben haben, wenn nun für einige das Ausmaß der Gehölzarbeiten überraschend kommt.“ Im gleichen Atemzug betont er aber zum einen die Notwendig und zum anderen auch die Einschätzung sämtlicher einbezogener Naturschutz- und Umweltbehörden auf Landes- und Kreisebene. „Wir fällen ja nicht aus Lust und Laune“, sagt Kersting. Mit der Renaturierung der Essel - so das Urteil der Umweltbehörden - gehe eine deutliche ökologische Aufwertung des Bereiches einher. Zumal Ausgleichsmaßnahmen und Neuanpflanzungen geplant seien. Für die Anwohner ein schwacher Trost: „Bis die Bäume wieder einen Sichtschutz bieten, werden locker sechs Jahre ins Land ziehen“, sagen sie.
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Weg müssen die Gehölze laut Kersting aus mehreren Gründen: Bei der Gestaltung des Platzes müsse ein Baum für die Entwässerung und den Hochwasserschutz weichen, einer weil er ohnehin krank sei und zwei wegen der eigentlichen Platzgestaltung. Im Bereich des Uferstreifens zur Essel hin, fallen Gehölze für den Bau des Esselstrandes weg, der das Gewässer erlebbar machen soll. An der Tölckestraße gehe es dann um die Ausweitung des Bachbettes. Dort müssen Gehölze und Bäume für den Bau einer Mauer weichen, die notwendig sein werde, um die Tölckestraße abzufangen.
Planer zu Gast in öffentlicher Sitzung des Bauausschusses
Bei einer öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am 11. Dezember wird der Landschaftsarchitekt Jürgen Wagner noch einmal den Bauzeitenplan für das Projekt vorstellen und weitere Details bekannt gegeben.
Außerdem soll, so hat die CDU vorgeschlagen, Wolfgang Klein vom gleichnamigen Ingenieur-Büro für Wasserwirtschaft und Gewässerökologie noch einmal detailliert und in Bildern die Renaturierung der Essel darstellen. So solle deutlich gemacht werden, dass es nicht darum gehe, für die Renaturierung die Natur um ihrer selbst zu berauben, sagte CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen im Haupt- und Finanzausschuss.
- Der Platz der Deutschen Einheit ist am kommenden Montag und Dienstag, 18. und 19. November, für Fahrzeuge voll gesperrt.
- An der Tölckestraße kann es zeitweise zu kleineren Verkehrsbehinderungen kommen.