Nuttlar. Nach dem Großbrand in Nuttlar liegt ein Feuerwehrmann immer noch im Krankenhaus. Derweil gibt es ein Ergebnis zur Brandursache.
Es war einer der größten Einsätze, den die Bestwiger Feuerwehr in den vergangenen Jahren zu bewältigen hatte. Und es war ein Einsatz, der denkbar widrige Umstände mit sich brachte. Dennoch kann Einsatzleiter und Feuerwehrchef Andreas Schulte zwei Tage nach dem Brand eines Wohnhauses am Dümel in Nuttlar eine durchaus positive Bilanz des arbeitsreichen Tages stellen - bei aller Tragik die der Großbrand für die betroffenen Bewohner mit sich gebracht hat. Sie verloren trotz des massiven Einsatzes der Feuerwehr ihr gesamtes Hab und Gut.
Brand erst spät entdeckt
Der Brand sei leider erst spät entdeckt worden, sagt Andreas Schulte rückblickend. Als um 10.33 Uhr das erste Fahrzeug der Löschgruppe Nuttlar nur fünf Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintraf, schlugen die Flammen bereits aus dem Dach. Wegen der schnellen Ausbreitung des Brandes und der Gefahr des einstürzenden Daches sei ein Innenangriff schon nach kurzer Zeit nicht mehr möglich gewesen, ohne die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gefährden.
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Und auch der Einsatz der zweiten Drehleiter sei stets mit einem hohen Risiko verbunden gewesen. Weil es aufgrund der Lage nicht möglich war, näher an das Haus heranzukommen, habe die Drehleiter aufgrund des Neigungswinkels stets im Grenzbereich gearbeitet. Soll heißen: Aufgrund des Gewichts musste immer wieder darauf geachtet werde, dass das schwere Fahrzeug nicht umstürzt. Aus diesem Grund war gegen Abend noch ein Bagger angefordert worden, um Teile des Daches einzureißen. Erst danach hatte die Feuerwehr die Möglichkeit, mit Wärmebildkameras sicherzustellen, dass es keine Glutnester mehr gibt.
Schranken waren kein Problem
Die Schranken am Dümel haben der Feuerwehr derweil keine Probleme bereitet. Sie waren geöffnet und haben laut Schulte zu keiner Verzögerung der Löscharbeiten geführt. Er lobt in diesem Zusammenhang vor allem auch die gute Zusammenarbeit mit dem Notfallmanager der Bahn. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, war für kurze Zeit der Bahnverkehr eingestellt worden.
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Ein nicht ganz unaufwändiger Prozess, den erst die Rettungsleitstelle in Gang bringen muss. Sie muss sich mit der Bahnleitstelle in Duisburg in Verbindung setzen. Erst wenn von dort eine schriftliche Rückmeldung per Fax eingeht, gilt die Einstellung des Bahnverkehrs als gesichert. „Es muss ja nicht nur sichergestellt sein, dass kein Zug mehr den Bahnhof verlässt, sondern auch, dass alle Züge auf der offenen Strecke stehen“, sagt Kreissprecher Martin Reuther.
Enorme Wassermassen erforderlich
Letztlich hatte die Feuerwehr aber schnell eine Lösung gefunden, bei der der Bahnverkehr nicht langfristig eingestellt werden musste. Um die enormen Wassermassen zu fördern, die für die Löscharbeiten erforderlich waren, nutzte sie die Unterführung im Bereich der Tankstelle Friedrichs, um mit ihren Schläuchen bis an die Ruhr zu gelangen. Auf der wieder freigegebenen Bahnstrecke passierten die Lokführer die Einsatzstelle nur langsam.
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„Es gab zu keinem Zeitpunkt Probleme mit der Wasserversorgung“, betont Wehrleiter Andreas Schulte und weist damit ein Gerücht zurück, dass in den sozialen Medien aufgekommen war. Es sei zwar eine Druckerhöhung im Leitungsnetz erforderlich gewesen, entscheidende Auswirkungen auf die Löscharbeiten habe sie allerdings nicht gehabt, stellt Schulte klar.
Feuerwehrmann immer noch im Krankenhaus
Die letzten Kameraden konnten erst am Abend von der Einsatzstelle wieder abrücken. Für sie war damit zwar der Einsatz in Nuttlar beendet, der Arbeitstag allerdings noch längst nicht. „Die Einheiten müssen ihre Einsatzbereitschaft wiederherstellen“, erklärt Schulte. Dazu zählt unter anderem die Besorgung neuer Schläuche und die Wiederherstellung des Atemschutzes.
Es war alles in allem ein kräftezehrender Einsatz für die Bestwiger Feuerwehr. Ein Kamerad, der an der Einsatzstelle über Herz-Kreislauf-Probleme geklagt hatte liegt immer noch im Krankenhaus.
Brandausbruch im Bereich des Kamins
Derweil hat der Brandermittler der Polizei seine Arbeit abgeschlossen. „Es gibt keinerlei Hinweise auf eine Fremdeinwirkung beziehungsweise auf eine Brandstiftung“, sagt Polizei-Sprecher Holger Glaremin. Die genaue Ursache allerdings lasse sich aufgrund des enormen Schadens nicht mehr klären. Laut Ermittler sei der Brand im Bereich des Kamins ausgebrochen - das decke sich auch mit den Angaben der Feuerwehrleute, die als erstes an der Einsatzstelle eingetroffen waren.