Olsberg/Bestwig. Das Aus der Sekundarschule Bestwig ist - wie befürchtet - amtlich geworden. Es werden keine neuen Eingangsklassen mehr gebildet.
Das Aus der Sekundarschule in Bestwig ist besiegelt. Die Sekundarschule Olsberg-Bestwig wird zum kommenden Schuljahr 2020/21 nur an einem Standort neue Klassen für angehende Fünftklässler und –klässlerinnen bilden. Darauf haben sich die Stadt Olsberg und die Gemeinde Bestwig verständigt. Am Bestwiger Teilstandort im Franz-Hoffmeister-Schulzentrum werden keine neuen Eingangsklassen gebildet, teilen die beiden Kommunen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
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Hintergrund: Weil die Schülerzahlen insgesamt zurückgehen und das Anmeldeverhalten der Eltern einen Trend zu Gymnasien und benachbarten Realschulen erkennen lässt, erscheint es den beiden Kommunen als wenig realistisch, die gesetzlich geforderten Anmeldezahlen für eine Sekundarschule mit Haupt- und Teilstandort zu erreichen. Das NRW-Schulrecht sieht vor, dass an Sekundarschulen ein Hauptstandort mindestens dreizügig, ein Teilstandort mindestens zweizügig geführt werden soll.
Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung
Im laufenden Schuljahr konnten diese Voraussetzungen nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Arnsberg erreicht werden: Weil für den Teilstandort Bestwig nur 28 Jungen und Mädchen angemeldet worden waren, erteilte die Bezirksregierung die – einmalige - Genehmigung, dort nur eine Eingangsklasse für das 5. Schuljahr zu bilden. Und wenn am Teilstandort bis zum Schuljahr 2021/22 nicht durch Rückläufer eine Zweizügigkeit erreicht werden kann, werden die Schülerinnen und Schüler der jetzigen 5. Klasse an den Olsberger Hauptstandort wechseln – für die dann beginnende Differenzierung ist mindestens eine Zweizügigkeit eine wichtige Voraussetzung.
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In weiteren Abstimmungen zwischen Verwaltungen und Räten haben sich die beiden Kommunen nun auf die jetzt gefundene Lösung verständigt. „Sie bietet sowohl schulorganisatorisch wie auch pädagogisch die besten Voraussetzungen“, unterstreicht Olsbergs Bürgermeister Wolfgang Fischer.
Ralf Péus, Bürgermeister der Gemeinde Bestwig, betont, dass es nicht um eine sofortige Schließung des Teilstandortes geht: „Die Eltern der Kinder, die zurzeit in den Klassen 6 bis 10 den Teilstandort im Franz-Hoffmeister-Schulzentrum besuchen, können sich sicher sein, dass diese Schülerinnen und Schüler hier auch ihren Abschluss machen können.“
Zudem arbeite die Gemeinde Bestwig an Lösungen, das Franz-Hoffmeister-Schulzentrum weiter als Bildungsstandort für junge Menschen zu erhalten, so Ralf Péus: „Ich bin überzeugt, dass es in nächster Zeit Ergebnisse geben wird.“
Gleichlautende Beschlüsse in den Räten
In einem nächsten Schritt werden nun die Räte der beiden Kommunen gleichlautende Beschlüsse treffen, mit denen die vereinbarte Vorgehensweise zustimmend zur Kenntnis genommen wird. Letztlich gehe es darum, jungen Menschen optimale Bildungschancen zu ermöglichen, betonen Wolfgang Fischer und Ralf Péus: „Und dazu gehört auch, an unserer Sekundarschule die Voraussetzungen für gute Differenzierungsmöglichkeiten zu schaffen – schließlich ist die Differenzierung mit der Chance, ganz persönliche Stärken weiter zu entwickeln, ein Eckpfeiler im Programm der Sekundarschule.“