Bestwig. In Bestwig gibt es kaum noch Hoffnung auf den Erhalt der Sekundarschule. Unterrichtet wird aber trotzdem weiter.

Zur Zukunft der Sekundarschule in Bestwig steht zwar noch ein Gespräch zwischen der Gemeinde Bestwig und der Bezirksregierung aus. Große Hoffnung auf einen positiven Ausgang macht sich die CDU allerdings nicht. Das hat CDU-Fraktionschef Winfried Gerold in der Schulausschusssitzung sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.

Hintergrund für den Pessimismus ist ein Lösungsvorschlag der Bezirksregierung, mit dem sich die Stadt Olsberg nicht anfreunden kann. Als mögliche Lösung zum Erhalt des Teilstandortes Bestwig, hatte die Behörde eine Umstrukturierung der Sekundarschule angeregt: Aktuell werden sowohl am Hauptstandort in Olsberg als auch am Teilstandort in Bestwig die Klassen 5 bis 10 unterrichtet. Denkbar wäre vor dem Hintergrund der schlechten Schülerzahlen aus Sicht der Bezirksregierung für die Zukunft eine so genannte horizontalen Gliederung. Soll heißen: An einem der beiden Standorte würden die Klassen 5 bis 7 und am anderen die Klassen 8 bis 10 unterrichtet.

„Olsberger Kinder werden nicht nach Bestwig fahren“

Diese Möglichkeit lehnt die Stadt Olsberg allerdings ab. Und das ist aus Sicht von Winfried Gerold nach einer Änderung der Gesetzeslage weder verwerflich noch verwunderlich. Denn: Inzwischen darf der Hauptstandort, an dem die Schülerzahlen ebenfalls nicht allzu rosig aussehen, künftig auch zweizügig betrieben werden.

„Damit entfällt für Olsberg der Druck, mit Bestwig eine Einigung zu erzielen“, so Gerold. Unter diesen neuen Vorzeichen habe seine Fraktion überhaupt keine Hoffnung, dass sich die Olsberger auf diese mögliche Lösung einlassen. Zumal man bereits mehrfach den Satz „Olsberger Kinder werden nicht nach Bestwig fahren“ gehört habe, zitierte Gerold. „Davon werden sie ganz sicher nicht abrücken“, ist er überzeugt. Insofern sollte man den Eltern in Bestwig keine große Hoffnung auf die Bildung neuer Eingangsklassen machen.

Dafür, dass Olsberg die horizontale Teilung nicht mitmachen wolle, dürfe man die Stadt nicht verteufeln, betonte Bürgermeister Ralf Péus im Ausschuss. „Wenn wir einen gesicherten Hauptstandort hätten, würden wir es vermutlich ähnlich machen, um die Schüler in der Gemeinde zu halten“, so der Bürgermeister. Das sieht Gerold ganz genauso.

Gemeinde unter Zeitdruck

Für endgültige Klarheit und eine offizielle Mitteilung an die Eltern will und muss Bürgermeister Ralf Péus allerdings erst das noch ausstehende Gespräch mit der Bezirksregierung abwarten. Es soll in der kommenden Woche stattfinden. „Wir warten jeden Tag auf einen Termin“, sagt Péus und verweist auf den Zeitdruck unter dem die Gemeinde stehe. Denn: Die Elterinformationsabende seien bereits terminiert und sollen Mitte November stattfinden. „Dann wollen die Eltern Gewissheit haben, wo ihre Kinder hinkommen werden, wenn sie sie für die Sekundarschule anmelden.

Absprache mit den Eltern

Eins betonte Péus in der Sitzung ebenfalls noch einmal ausdrücklich, um Missverständnisse zu vermeiden: „Selbst wenn zum neuen Schuljahr keine neue Eingangsklasse gebildet wird, bedeutet das nicht, dass der Teilstandort Bestwig geschlossen wird. Mit den Eltern, deren Kinder aktuell die Klassen fünf besuchen, sei abgesprochen, dass die Jungen und Mädchen bis zur Klasse sieben in Bestwig bleiben und erst dann zum Hauptstandort nach Olsberg wechseln. Die jetzigen Klassen sechs bis zehn sollen bis zum Abschluss am Teilstandort in Bestwig unterrichtet werden.

  • Für das kommende Schuljahr liegen am Teilstandort Bestwig nur 28 Anmeldungen vor. Sollte keine neue Eingangsklasse mehr gebildet werden könne, müssen die neu angemeldeten Schüler den Hauptstandort besuchen.
  • In den vergangenen Jahren hatte der Teilstandort problemlos die Zweizügigkeit geschafft - zum Teil mit bis zu 50 Anmeldungen.
  • Probleme gibt es auch am Hauptstandort Olsberg: Erforderlich sind dort 60 Anmeldungen. Für das kommende Schuljahr liegen aber nur 46 vor. Damit verliert die Schule ihre Dreizügigkeit.