Meschede. Viele Mescheder sind Opfer des Vodafone-Betrügers geworden, der seinen Shop in der Ruhrstraße hatte. Wie es dort und bei Unitymedia weitergeht.

Nach massiven Betrügereien durch den Shopbetreiber von Vodafone in Meschede und Arnsberg hatte das Unternehmen im Juli die Zusammenarbeit aufgekündigt und die Shops geschlossen. Bis heute hängt ein handgeschriebener Zettel im Geschäft, der auf die Schließung hinweist. Damals hatten sich Kunden auch bei Facebook über die Schließung gewundert und beschwert. Wie es jetzt nach den „kriminellen Machenschaften“ mit Vodafone in Meschede weitergeht, erläutert der Konzernsprecher.

Anklage noch nicht erhoben

Der Zettel hängt seit August in der Tür von Vodafone in Meschede.
Der Zettel hängt seit August in der Tür von Vodafone in Meschede. © Unbekannt | Oliver Eickhoff

Volker Petendorf spricht von 40 bis 50 Fällen in Meschede und Arnsberg, die aber „alle glattgezogen“ seien. Eine Anklage gegen den Betreiber, der ja nicht nur die Kunden, sondern auch das Unternehmen geschädigt habe, sei laut seinen Informationen noch nicht erhoben.

Die Verbraucherberatung nennt Fälle „in einem hohen zweistelligen Bereich“, die vom Betrug des Shop-Betreibers betroffen waren. Das Unternehmen habe sich aber sehr kulant verhalten, lobte Volker Mahlich von der Verbraucherberatung. Mittlerweile, so vermutet er, sei der Großteil der Fälle abgearbeitet. „Wer unrechtmäßige oder zu hohe Abbuchungen hatte, dem müsste das ja bis jetzt aufgefallen sein.“


Der Betreiber hatte Handys nicht ausgehändigt, Unterschriften gefälscht, falsche Tarife eingetragen oder Mehrjahres-Veträge untergeschoben, um so eine höhere Konzession zu erhalten. Mahlich: „Viele Kunden standen ohne jeden Vertrag da, hatten aber trotzdem Abbuchungen.“

Vodafone hat Unitymedia übernommen

Der Unitymedia-Shop in Meschede.
Der Unitymedia-Shop in Meschede. © Unbekannt | Ute Tolksdorf

Mittlerweile hat das Unternehmen den Kabelbetreiber Unitymedia gekauft. Die Marke Unitymedia wird auf Dauer eingestellt. Daher stellt sich die Frage, wie mit der Zusammenführung der Shops angesichts des Betrugsfalles umgegangen wird. In Arnsberg hat das Unternehmen in der Zwischenzeit bereits einen neuen Shop-Betreiber für den alten Standort gefunden. In Meschede noch nicht. Ist der Standort verbrannt? Das weist Petendorf von sich. In Arnsberg habe sich ja zum 1. Oktober auch ein neuer Betreiber gefunden. Hier sei man weiter auf der Suche.

„Wir haben in Meschede drei Möglichkeiten“, sagt er : „Entweder wir nutzen den Unitymedia-Shop unter alter Regie.“ Der müsste dann aber auch sein Sortiment erweitern und die Sparte Mobilfunk übernehmen. „Darüber verhandeln wir gerade.“ Die zweite Option sei es, mit einem neuen Franchise-Partner am alten Standort wiederzueröffnen und dort auch das komplette Sortiment anzubieten. Der Unitymedia-Laden würde geschlossen. Oder Vodafone lasse, sobald ein neuer Shop-Betreiber gefunden ist, beide Läden in Meschede nebeneinander bestehen.

Beratung bisher nur in Arnsberg möglich

Petendorf bedauert, dass die Vodafone-Kunden noch keine adäquate Vertretung vor Ort hätten und verweist auf die Neueröffnung in Arnsberg. Dort könnten sich Kunden beraten lassen. Zu der Eröffnung habe man betrogene Kunden übrigens auch eingeladen und viel seien gekommen.