Meschede. Plötzlich ist der Vodafone-Shop in Meschede geschlossen - und Kunden fühlen sich geprellt: So gibt es das Geld zurück.

„Liebe Kunden, aufgrund einer Schulung haben wir erst ab Montag wieder für Sie geöffnet!“ Ein handgeschriebener Zettel hängt in der Tür des Vodafone-Shops in der Ruhrstraße. Welcher Montag genau gemeint ist, wird nicht beschrieben: Der Laden hat schon seit Wochen nicht mehr geöffnet… Und es gibt Ärger mit Kunden.

Der handschriftliche Zettel im Schaufenster des Vodafone-Shops.
Der handschriftliche Zettel im Schaufenster des Vodafone-Shops. © Oliver Eickhoff

Über den Verbleib des Inhabers ist nichts bekannt. Dasselbe gilt für den Vodafone-Laden in Neheim. Auch dort ist der Shop aus unbekannten Gründen geschlossen. Bei ehemalige Kunden hat sich viel Frust aufgestaut, nachdem sie Verträge in Meschede oder Neheim abgeschlossen hatten.

Verträge mit Rabatt

„Alle, die über den Tisch gezogen wurden: Bitte melden! Wir müssen zusammen was dagegen unternehmen!“ - solche Einträge finden sich inzwischen in Facebook-Gruppen. In erster Linie berichten Kunden darüber, dass sie Mobilfunkverträge mit Rabatt abgeschlossen haben, aber trotzdem den vollen Tarif bezahlen sollen.

Bei der Verbraucherzentrale NRW in Neheim sind solche und andere Fälle bekannt. Was Kunden dort außerdem berichtet haben: Es seien Handyverträge mit Verbindungsleistungen abgeschlossen - die Geräte aber niemals ausgeliefert worden. Die Abbuchungen seien dennoch erfolgt.

In mindestens vier Fällen hat die Verbraucherzentrale inzwischen die Rechtsvertretung übernommen. Dieser Service kostet 25 Euro. Dafür setzen sich die Fachleute mit dem Vodafone-Konzern auseinander. Das Unternehmen habe bislang sehr kulant reagiert, berichtet Verbraucherschützerin Angelika Walter. Zu viel gezahlte Beträge würden zurückgebucht. Walter rät Kunden, die meinen geprellt worden zu sein, sich bei der Verbraucherzentrale beraten zu lassen.

Der Vodafone-Shop in Meschede gehörte nach Informationen dieser Zeitung nicht direkt zum Telefonkonzern. Er wurde von einem privaten Unternehmer betrieben. Vor zwei Jahren war das Geschäft schon einmal in den Schlagzeilen: Seinerzeit war ein Einbruch in dem Laden nur vorgetäuscht worden. Die Polizei ermittelte daraufhin wegen Vortäuschens einer Straftat, Versicherungsbetrug und Unterschlagung gegen den ehemaligen Pächter.