Meschede. Einer der markantesten Bäume in der Mescheder Innenstadt muss im Winter gefällt werden. Sein Problem ist gerade an der Oberfläche aufgetaucht.

An der Ruhrbrücke in Meschede muss eine der beiden markanten Buchen gefällt werden. Die Rotbuche leidet unter Weißfäule, hervorgerufen durch einen Pilz namens Riesenporling.

Bei dem betroffenen kranken Baum handelt es sich um die Buche direkt über der Freitreppe an der Ruhr. Sein Nachbarbaum, die noch größere Buche direkt neben der Figur des Brückenheiligen St. Nepomuk, kann - obwohl mit Schäden an der Rinde durch Sonnenbrand - stehen bleiben. Beide Buchen sind etwa 80 bis 90 Jahre alt.

Gerade die Bäume in der Innenstadt werden vom Mescheder Bauhof ständig beobachtet und kontrolliert. Dabei stellte sich in den letzten Wochen der Pilzbefall heraus.

Karl-Josef Friesen zeigt den Riesenporling an der Buche. Der Pilz ruft eine Weißfäule an den Wurzeln hervor.
Karl-Josef Friesen zeigt den Riesenporling an der Buche. Der Pilz ruft eine Weißfäule an den Wurzeln hervor. © Jürgen Kortmann

Er ist jetzt deutlich zu sehen: Der Pilzkörper blüht an der Oberfläche, sagt Karl-Josef Friesen. Er ist zertifizierter Baumkontrolleur beim Integrierten Bauhof der Stadt. Das wahre Problem ist aber im Untergrund verborgen: Denn der Riesenporling ruft eine Weißfäule zunächst in der Tiefe an den Wurzeln der Buche hervor und zerstört sie, dann dringt er immer höher.

Behandelbar ist das nicht. Inzwischen sind in der Buche schon tote Äste zu sehen, diese Buche wirft im Gegensatz zum Nachbarbaum auch bereits das Laub ab. Zur Schwächung dieses bereits erkrankten Baumes kommen die zwei letzten trockenen Sommer hinzu.

„Wir wollen die Öffentlichkeit früh informieren“, sagt Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann. Jeder kann sich im Moment auch den Pilzbefall anschauen. Die Buche wird im Winterhalbjahr gefällt werden, kündigt Bauhofleiter Marc Böhm an: Sie wird nach und nach von oben her abgetragen werden müssen.

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Buche würde in Richtung Innenstadt stürzen

Die Stadt hat die Verkehrssicherungspflicht. Die Äste der Buche zeigen in Richtung Innenstadt: Würde der Baum plötzlich umstürzen, dann würde er auch in Richtung der Straße und der Pizzeria fallen – nicht auszudenken, was dann passieren könnte.

Im direkten Vergleich der beiden gleichaltrigen Buchen ist die Krankheit am linken Baum deutlich zu erkennen: Die Buche links hat schon tote Äste und wirft ihr Laub ab. Sie muss gefällt werden.
Im direkten Vergleich der beiden gleichaltrigen Buchen ist die Krankheit am linken Baum deutlich zu erkennen: Die Buche links hat schon tote Äste und wirft ihr Laub ab. Sie muss gefällt werden. © Jürgen Kortmann

Heinz Hiegemann erinnert an eine 20 Meter hohe Esche, die erst in der vergangenen Woche plötzlich in der Soester Innenstadt umgestürzt war. Eine unmittelbare Gefahr wird von der Buche gerade nicht erwartet, eben weil sie schon ihr Laub abwirft und damit leichter wird.

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Die Stadt will nach dem Fällen der Buche auf jeden Fall an der gleichen Stelle einen neuen großen Baum pflanzen, der dann wieder Schatten an der Freitreppe spenden soll. Dafür wird dann zuvor der Boden ausgetauscht, um die Pilzsporen zu beseitigen. Der Ersatzbaum soll klimaresistent sein, möglicherweise eine Platane.