Nuttlar. Plötzlich ging es doch ganz schnell: Noch in diesem Jahr könnten die lästigen Staus am Nuttlarer Bahnübergang Kirchstraße-West ein Ende haben.

Deutlich schneller als zuletzt erwartet, soll auf einmal doch die herbeigesehnte Ampel für den Bahnübergang Kirchstraße-West in Nuttlar kommen. Sven Koerner, Niederlassungsleiter des Landesbetriebs Straßenbau in Meschede, geht von einer Umsetzung noch in diesem Jahr aus. Das hat er im Gemeindeentwicklungsausschuss kurz und knapp mitgeteilt und damit für eine Überraschung gesorgt.

Seit Jahren Thema

Seit Jahren ist die Situation am Nuttlarer Bahnübergang Kirchstraße-West Thema bei Rat und Verwaltung. Zuletzt war sie es im Mai dieses Jahres: Große Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung konnte Bestwigs Bauamtsleiter damals allerdings nicht machen.

„Plötzlich sei jedoch bei allen Beteiligten Bewegung in die Sache gekommen“, sagt Gemeinde-Pressesprecher Jörg Fröhling. Darüber sei natürlich auch die Gemeindeverwaltung sehr erfreut.

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Der Landesbetrieb habe die Ampelanlage bereits ausgeschrieben, bestätigt Fröhling auf Nachfrage. Mit dem Aufstellen der Anlage sei es allerdings nicht getan, betont er. Er gehe davon aus, dass eine Inbetriebnahme sinnvollerweise erst dann erfolge, wenn nach der Eröffnung der A46 Mitte November weniger Verkehr auf der Bundesstraße 7 unterwegs sein wird, und sich die Behinderungen so auf ein Minimum reduzieren ließen.

Rückstaus bis Bestwig

Das Problem, das mit der Ampel behoben werden soll: Der Stauraum für Autos und Lkw am Übergang ist zu gering. Die kurze Linksabbiegespur auf der B7 reicht nicht aus, um den Verkehr aufzunehmen. Zu Stoßzeiten reicht der Rückstau oft bis Bestwig. Was hinzu kommt: Wegen des starken Autoverkehrs, der auf die Bundesstraße drängt, sind auch die Bahnübergänge häufig belegt. Kündigt sich ein Zug an, versuchen Autofahrer auf den Schienen zurückzusetzen, andere versuchen, in den fließenden Verkehr abzubiegen. Deswegen werden die Schranken zwischen zwei Zügen nicht mehr geöffnet. Zu groß wäre die Gefahr, dass der Übergang in der Zwischenzeit wieder von Autos zugestellt wäre. Und genau das führt nicht nur zu langen Wartezeiten zwischen sieben und zehn Minuten, sondern auch zu langen Rückstaus.

Die neue Ampelanlage, kann von Hand bedarfsgerecht gesteuert werden und soll so für eine deutliche Verbesserung sorgen.

Unmut in den Fraktionen

Das schleppende Verfahren und die schlechten zeitlichen Aussichten hatten erst im Mai erneut für Unmut in den Fraktionen gesorgt. „Es sei unfassbar und erschreckend. Man traue sich als Ratsvertreter schon gar nicht mehr zu antworten, wenn man in Nuttlar auf das Thema angesprochen werde“, hatte Christdemokrat Markus Sommer seinem Ärger Luft gemacht. Sozialdemokrat Bernd Lingemann hatte es bereits im März so formuliert: „Wir sprechen seit Beginn der Legislaturperiode über dieses Thema. Nicht nur bei den Bürgern herrscht wegen so etwas Politikverdrossenheit. Auch bei mir ist sie langsam entstanden.“

  • Bei einem Ortstermin im Oktober des vergangenen Jahres hatte sich ergeben, dass auf den öffentlichen Flächen nicht genügend Raum für das geplante Ampel-Fundament zur Verfügung steht.
  • Damit die Ampelanlage errichten werden kann, hat sich ein benachbarter Grundstückseigentümer bereit erklärt, ein Teil seines Grundstücks für den Ampelmasten zur Verfügung zu stellen.