Vosswinkel/Schüren. Die Mordkommission durchsucht ein Haus bei Meschede. Dort hat offenbar der Tote aus dem Maisfeld gelebt. Es gibt weitere Spuren.
Das Rätsel um die Leiche aus dem Maisfeld bei Schüren ist gelöst. Mordkommission und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass sie jetzt wissen, bei wem es sich um den Getöteten handelt, der am Sonntagabend entdeckt worden war. Am Montagabend und am Dienstagvormittag fanden daher umfangreiche Durchsuchungen in Vosswinkel bei Calle statt.
Streifenwagen stehen vor einem Gebäude, der Eingang ist mit Flatterband abgesperrt und bald darauf fährt die KTU, die Kriminaltechnische Untersuchung, vor: Spurensuche in einem Mehrfamilienhaus in Vosswinkel bei Calle. In dem Gebäude war früher einmal eine Wohngruppe untergebracht, heute leben dort Zeitarbeiter aus Osteuropa.
Szenenwechsel: Eine Mutter meldet sich im August in Polen bei der Polizei. Sie berichtet darüber, dass ihr Sohn, er stammt aus der Ukraine, vor zehn Tagen verschwunden ist und sie plötzlich keinen Kontakt mehr zu ihm hat. Die Beamten dort nehmen eine Vermisstenanzeige auf. Datenabgleiche innerhalb der Europäischen Union erfolgen heute blitzschnell: Nur zwei Tage nach dem Fund der Leiche in dem Maisfeld zwischen Schüren und Oesterberge stößt die Mordkommission Dortmund auf die Meldung aus Osteuropa.
40 Jahre, etwa 1,82 Meter groß
„Die Beschreibung des Mannes passt“, sagt der ermittelnde Staatsanwalt Klaus Neulken: etwa 40 Jahre, 1,82 Meter groß und etwa 80 Kilogramm schwer. So war der Mann beschrieben worden, der im Maisfeld von einem Jäger gefunden worden war - als Opfer eines Gewaltverbrechens. Noch am Montagabend fährt die Polizei in Vosswinkel vor. Spuren werden gesichert. Die Ermittlungen stehen offenbar vor einem Durchbruch: Sollte sich die DNA-Abgleich bestätigen, wüssten Mordkommission und Staatsanwaltschaft, wie das Opfer gelebt hat - und mit wem es Umgang hatte.
Ist es auch der Tatort?
Ist die Wohnung des Mannes möglicherweise sogar der Tatort? Die Ermittler schließen es zumindest nicht aus, deshalb wird das Gebäude sehr gründlich auf Spuren untersucht. Staatsanwalt Neulken möchte auch hier noch keine Details bekanntgeben. Aber dass der Fundort der Leiche nicht der Tatort sein muss, das bestätigt er. Der oder die Täter könnten die Leiche im Maisfeld abgelegt haben.
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Rund um Calle, Wallen und Vosswinkel ist die Durchsuchung aufmerksam verfolgt worden. Das Haus ist in den Dörfern bekannt - dadurch, dass Bewohner nicht immer angenehm auffallen. Noch im Juni hatte es nach Informationen dieser Zeitung dort Streit gegeben. In der Folge schlief einer der Bewohner ausquartiert zwei Tage lang in einer Bushaltestelle und wollte sich auch auf Ansprache nicht helfen lassen.