Eslohe. . Annegret Kramp-Karrenbauer trifft auf Friedrich Merz: Ganz Deutschland blickte am Freitag auf Eslohe. Es war ein Abend nach Plan.
Genau so hatten sich der Esloher CDU-Gemeindeverband und die Kreis-CDU das vorgestellt: Es war eng, es war warm und es war knackevoll.
1050 Gäste waren gestern Abend in die Schützenhalle nach Eslohe gekommen, um gemeinsam mit CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer in den Wahlkampf zur Europawahl zu starten.
Bereits um kurz vor 17 Uhr - und damit eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn - ging es wegen des Ansturms auf der B 55 zeitweise nur noch schleppend voran.
Es ist ein Abend nach Plan: Mit lediglich siebenminütiger Verspätung zieht Kramp-Karrenbauer um 18.07 Uhr gemeinsam mit den CDU-Größen des Sauerlandes in die Halle ein - zu den Klängen des Blasorchesters St. Peter und Paul.
Mit im Pulk: Friedrich Merz. Er wird gefeiert wie ein Popstar und erntet zumindest bei der Begrüßung den deutlich lauteren und längeren Applaus als Kramp-Karrenbauer. Heimspiel!
In seiner viel erwarteten Rede betont Merz zwar, dass er sich zur Mitarbeit verpflichtet fühlt. Konkreter äußert er sich zu seiner politischen Zukunft allerdings nicht. Christian Siewers, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes, und damit Gastgeber des Abends, ist dennoch nicht enttäuscht. „Die Geste sagt doch alles“, meint Siewers. „AKK und Merz haben bei uns gemeinsam an einem Tisch gesessen und damit deutlich einen Schulterschluss signalisiert.“
Generalstabsmäßige Planung
Theoretisch hätte Annegret Kramp-Karrenbauer auch schon am Donnerstagmorgen in Eslohe anrücken können. Seitdem war die Halle hergerichtet. Generalstabsmäßig hatten sich die heimischen Christdemokraten auf den Besuch ihrer Chefin vorbereitet und dabei nichts dem Zufall überlassen.
Womit sie bei den Planungen allerdings so gar nicht gerechnet hatten: Aufgrund der zahlreichen Fernsehteams, die sich nach der Zusage von Friedrich Merz für den Abend angemeldet hatten, musste die Esloher CDU kurzfristig für stabiles und leistungsfähiges Internet in der Halle sorgen.
Gelöst wurde das Problem ganz pragmatisch: „Wir haben einfach die Leitung von Nachbar Ingo Hoffmann angezapft“, sagt Siewers und lacht. „Hat funktioniert!“
Insgesamt 26 Medienvertreter und Fernsehteams tummelten sich am Freitagabend in der Schützenhalle. Eslohe im Blickpunkt des bundesweiten Interesses. Umso glücklicher ist Siewers um 20.25 Uhr: „Wir sind absolut happy und erleichtert, dass alles so gut geklappt hat“, sagt er.
Für Siewers und viele seiner Parteikollegen ging es danach in der Domschänke beim Wahlkampfauftakt der Jungen Union und ein paar Bierchen weiter. Für Annegret Kramp-Karrenbauer hingegen ging es dem Vernehmen nach noch zum gemeinsamen Abendessen zu Merz nach Hause.
Vertreter aus Südwestfalen auf dem Podium
Während der Veranstaltung hatten rund 25 Jugendliche und Erwachsene aus Südwestfalen, die Möglichkeit, Kramp-Karrenbauer auf der Bühne Fragen zu stellen.
Teilweise hatten sie dafür eine recht weite Anreise in Kauf genommen - etwa aus Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Soest. Aber auch Vertreter aus Eslohe und anderen Bereichen des HSK waren auf dem Podium vertreten.
Viele der Teilnehmer stammten aus der Jungen Union. Unter ihnen waren aber auch Ehrenamtliche, örtliche Unternehmer, Vertreter der Landwirtschaft, Vertreter aus den Vereinigungen der CDU sowie Bürgermeister Stephan Kersting.
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