Meschede. . Die Stadt Meschede will selbst dafür sorgen, dass die Stadthalle nach ihrer Wiedereröffnung mit Leben gefüllt wird. Die UWG fordert mehr.
Jetzt wird die Kultur im Mescheder Rathaus gemacht: Dort wird ein Kulturprogramm vorbereitet, das nach ihrer Wiedereröffnung die Stadthalle füllen soll – voraussichtlich nach den Sommerferien, so Kämmerer Jürgen Bartholme.
Die Stadt muss eine Lücke füllen. Denn, wie berichtet, ziehen sich die beiden bisherigen Kulturträger in der Stadt, der „werkkreis kultur meschede“ und der Kulturring, zurück – die ehrenamtlichen Vereine finden keine Aktiven mehr. Daraus wird wiederum eine Grundsatzdiskussion entstehen müssen, wie die Kulturarbeit grundsätzlich weitergehen soll.
Interne Umstrukturierungen
Beide Vereine erhalten keine Zuschüsse mehr von der Stadt. Nach internen Umstrukturierungen ist im Rathaus der Fachbereich Generationen, Bildung, Freizeit zuständig für die Kultur.
Dort wird, wegen der langen vertraglichen Vorlaufzeiten, bereits ein Kulturprogramm für die Saison 2018/19 auf die Beine gestellt – Ratschläge, wer dafür verpflichtet werden könnte, holt sich die Verwaltung von den bisherigen ehrenamtlichen Kulturschaffenden. Das neue Programm soll im März vorgestellt werden.
Nachgedacht wird auch über ein neues Ticket-System und die Einbindung des Stadtmarketings in die Kulturplanung.
Betriebskostenzuschuss von rund 300 000 Euro
Abgewartet werden muss ohnehin zunächst der Fortschritt der Bauarbeiten am neuen „Henne-Ruhr-Markt“: Die Stadthalle liegt darüber. Die Stadthalle ist an den Markt-Investor Fokus Development verkauft worden und wird nach dem Umbau von der Stadt zurückgemietet – für rund 21 000 Euro im Monat. Laufzeit: 20 Jahre. Noch fließen keine Zahlungen. Als Vermieter ist Fokus für alles am Gebäude verantwortlich.
Zahlen muss die Stadt auch weiterhin einen Betriebskostenzuschuss von rund 300 000 Euro allein in diesem Jahr. Denn für den Betrieb der Stadthalle innen wird weiterhin die Stadthallen-GmbH als städtische Gesellschaft zuständig sein – damit auch für das Inventar.
„Das Umfeld muss geregelt sein
Und die wird in diesem Jahr die Stadthalle auch innen verschönern, kündigt Kämmerer Jürgen Bartholme an: Die Beleuchtung wird für 65 000 Euro auf LED-Licht umgestellt, der Thekenbereich wird für 50 000 Euro modernisiert, für die gleiche Summe auch die Garderobe – „alles soll künftig optisch wie eine Einheit wirken“, sagt er. Vor Beginn des Umbaus innen gilt aber: „Erst einmal müssen die Zugänge zur Stadthalle wieder normal begehbar sein. Das Umfeld muss geregelt sein.“
Langfristige Lösung gesucht
Im Wirtschaftsplan 2018 der Stadthallen-GmbH heißt es, „zukünftig wird von steigenden Belegungszahlen und höheren Umsatzerlösen ausgegangen“. Dafür hat sich in der Kommunalpolitik als erstes die UWG positioniert. Sie will im März, wenn das Kulturprogramm vorgestellt wird, auch darüber entscheiden, wie es mit der Kulturarbeit in Meschede grundsätzlich weitergeht.
Entscheidende ehrenamtliche Säulen
„Es brechen entscheidende ehrenamtliche Säulen weg“, hatte Fraktionsvorsitzende Maria Gödde-Rötzmeier bei den letzten Beratungen gesagt. Zwar könne die Stadtverwaltung die entstehende Vakanz erst einmal füllen. Langfristig aber sei das keine Lösung: Die UWG fordert eine hauptamtliche Stelle, quasi einen Kulturmanager.
Professionelle Unterstützung gefordert
„Die Stadthalle braucht sehr professionelle Unterstützung.“ Für 2018 werden für die Stadthalle immerhin 70 bis 80 Belegungstage angestrebt. 2015 waren es 68, 2016 (mit Beginn des Umbaus unten im neuen Markt) nur noch 43. Angesichts der künftigen hohen Mietbelastung verlangt Gödde-Rötzmeier: „Der Belastung durch die Miete müssen entsprechende Umsatzerlöse entgegenstehen.“
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