Eslohe. . Der Esloher Meiler strahlt noch nach. 20 000 Euro Reinerlös hat er gebracht. Jetzt steht fest, wie Teile des Geldes verwendet werden sollen.
Vor zwei Jahren ist der Esloher Heimat- und Förderverein wieder aktiv geworden. Nach seinem Dornröschenschlaf hat er im Jahr 2016 vor allem Schlagzeilen wegen einer äußerst erfolgreichen Meilerwoche gemacht. Wir haben mit dem Vorsitzenden Walter Müller darüber gesprochen, wie das Jahr 2017 verlaufen ist und welche Projekte und Aktionen in der Zukunft anstehen.
Herr Müller, nach der legendären Meilerwoche im Jahr 2016 - wie fällt die Vereinsbilanz 2017 aus?
Walter Müller: Nach dem außergewöhnlichen Höhepunkt, den wir mit der Meilerwoche hatten, war klar, dass wir ein solches Mega-Event nicht noch einmal direkt hinterherschieben konnten. 2017 war für den Verein ein eher ruhiges Jahr, in dem wir unter anderem immer noch mit der Meiler-Nachlese beschäftigt waren. Hier gab es zum einen steuerlich-organisatorische Dinge abzuarbeiten. Wir mussten aber auch den Meilerplatz in Teilen wieder zurückbauen. Dazu gehörte auch die Köhlerhütte. Wir hatten zwar viele Anfragen von Privatpersonen, die sie gern bei sich im Garten als Abenteuerspielplatz aufgebaut hätten. Dafür war sie aber leider nicht stabil genug.
Bislang hat der Heimat- und Förderverein noch keine Angaben zum Erlös gemacht, der aus der Meilerwoche hervorgegangen ist. Wollen Sie das heute ändern?
Das kann ich gerne tun. Wir haben die Zahlen unseren Mitgliedern ja auch bei der jüngsten Versammlung präsentiert. Bei der Meilerwoche haben wir einen Reinerlös von rund 20 000 Euro erzielt. Das ist ohne jeden Zweifel deutlich mehr als wir zu Beginn des Meiler-Festivals erwartet hatten.
Damals hat der Verein in Erwägung gezogen, das Geld aus der Meilerwoche in ein Projekt zu investieren, das Strahlkraft über die Gemeinde hinaus haben soll. Im Gespräch war eine Art Lörmecketurm in der Homert. Gibt es diese Gedankenspiele immer noch?
Diese Gedankenspiele sind erst einmal vom Tisch. Oder anders gesagt - sie sind zumindest im Moment nicht konkret. Bereits im Sommer haben wir mit Erlösen aus dem Meiler die Renovierung der Ortseingangstafeln mitfinanziert. Der Heimat- und Förderverein hat hier 3500 Euro übernommen und die Werbegemeinschaft war dabei mit 500 Euro im Boot. Wir haben uns vor dem Hintergrund des Partnerschafts-Jubiläums mit Kisbér bei der Umsetzung bewusst für den Spätsommer entschieden. Die Schilder werden ja von allen Vereinen und Organisationen genutzt, um ihre Veranstaltungen anzukündigen. Sie sind so etwas wie die Visitenkarte des Ortes. Deswegen werden wir nach dem Winter auch noch das inzwischen verblasste Reiher-Wappen auffrischen.
Damit verbleiben immer noch rund 16 000 Euro. Gibt es auch dafür schon Pläne?
Einer der Vorschläge, die in der Versammlung gemacht worden sind, bezieht sich auf das Caritas-Projekt „Urlaub ohne Koffer“, das in den Sommerferien erstmals für Senioren stattfinden soll. Unser Zweiter Vorsitzender Reinhold Kersting hat die Idee vorgestellt, dass wir dieses Projekt als Heimat- und Förderverein finanziell mit unterstützen könnten und das wollen wir auch tun. Eine konkrete Summe kann ich aber noch nicht nennen. Zudem ging es um den Trimm-dich-Pfad oberhalb des Schulzentrums. Er stammt aus den 70er-Jahren. Die Strecke wird sehr gut genutzt von Wanderern, Spaziergängern und Nordic Walkern. Hier stellen wir uns eine Revitalisierung des Pfades vor. Wir wollen aber nicht hergehen und die Stationen 1:1 so wieder aufbauen, wie sie vor 30 Jahren entstanden sind. Uns schwebt zunächst vielmehr ein runder Tischer aus sportlich engagierten Gruppen und den Sportlehrern aus den Schulen sowie den Grundstückseigentümern vor. Dabei soll es dann erst einmal um Grundsatzfragen und Ideen gehen. Eine konkrete Umsetzung streben wir für das Jahr 2018 an. Eine weitere Idee ist es auch, im Zuge der anstehenden Ortskernumgestaltung in Eslohe an der Essel Wasserspielgeräte für Kinder aufzustellen. Hier ließe sich dann zum Beispiel eine Messingplakette anbringen, die an den Meiler erinnern könnte. Hier reden wir aber sicherlich eher von 2019 als von 2018.
Haben Sie sich schon konkretere Gedanken darüber gemacht, wann der nächste Meiler stattfinden könnte? Zuletzt hieß es ja, frühestens in fünf Jahren.
Nein, hier gibt es noch nichts Neues. Das nächste Jahr ist ohnehin erstmal geprägt von vier großen Jubiläen. Es stehen Veranstaltungen anlässlich des 100-jährigens Bestehens des BC Eslohe an, die Schützen werden 200 Jahre alt und auch der ProChor und die Kolpingsfamilie werden ihre Jubiläen feiern. Und bereits im März wird die Familie Hossa noch einmal in der Gemeinde Eslohe zu Gast sein. Die Truppe hat bei ihrem Meilerauftritt so viele Herzen gewonnen, dass sie noch einmal für ein Konzert in der Schützenhalle engagiert worden ist. Insofern strahlt der Meiler immer noch nach.
Gab es denn unabhängig vom Meiler weitere Projekte, die der Verein in diesem Jahr umgesetzt hat?
Sicherlich. Wir haben in diesem Jahr erstmals das Krach-am-Bach-Team, zu dem ja auch Ludger Flashar aus unserem Vorstandsteam gehört, unterstützt. Die Abrechnung des Festivals ist erstmalig über den Heimat- und Förderverein gelaufen - so haben wir beim Organisationsteam für eine Entlastung gesorgt. Letztlich ist das schlüssig, weil sich die Verwendung des Festival-Erlöses mit den Zielen deckt, die in unserer Satzung stehen - nämlich die Unterstützung von Jugendarbeit und Kultur. Außerdem haben wir wieder die Organisation des Volkstrauertages mit Morgenlob übernommen. Das ist sicherlich kein großer, aber in meinen Augen ein ganz wichtiger Punkt, angesichts der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in der heutigen Zeit.
Sind Sie zufrieden mit der Mitgliederzahl des Heimat- und Fördervereins?
Es ist bei uns ja so geregelt, dass alle Vereine und Organisationen des Ortes Mitglied sind. Von der Werbegemeinschaft, über den SGV, den Tennisverein, den BC Eslohe, den Kirchenchor und die kfd bis hin zur Feuerwehr. Darüber hinaus gibt es ungefähr 20 Privatpersonen, die Mitglied sind - unter anderem natürlich der Vorstand und seine Beisitzer. Der Mitgliedsbeitrag, den wir erheben, ist eher ein symbolischer. Uns geht es um die gemeinsame Ideenfindung und die Abstimmung untereinander. Unser Ziel ist es nicht, möglichst viele zahlende Mitglieder zu haben - wobei natürlich jeder herzlich willkommen ist. Der Heimat- und Förderverein versteht sich eher als so etwas wie ein Bindeglied zwischen den einzelnen Vereinen. Und ich finde, das funktioniert sehr gut.
Für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt
Bei der jüngsten Versammlung des Heimat- und Fördervereins ist Walter Müller für weitere zwei Jahre als Vorsitzender im Amt bestätigt worden.
Ebenfalls wiedergewählt wurden Ludger Flashar als Beisitzer und Werner Schulte als Schriftführer. Beide bleiben ebenfalls für weitere zwei Jahre im Amt.
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