Eslohe. . Mit den ersten Esloher Meilertagen nach 26 Jahren hat der Heimat- und Förderverein einen Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde gesetzt. Die zehntägige Großveranstaltung hat alle Erwartungen übertroffen. Zeit für eine Bilanz. Wir haben mit Ludger Flashar vom Organisationsteam gesprochen.

  • Glückliches Organisationsteam zieht äußerst positive Bilanz
  • Es ist noch Meilerkohle zu bekommen
  • Idee für Investition gesucht, die durch Meilertage finanziert werden kann

Herr Flashar, auf einer Skala von eins bis zehn, wie glücklich sind Sie eine Woche nach dem Ende der Meilertage?

Ludger Flashar: Eine klare zehn! Aus Sicht des Organisationsteams hätten die zehn Tage wirklich nicht besser laufen können. Die Meilertage waren zwar für alle Beteiligten mit einer Menge Arbeit verbunden, dieser Aufwand hat sich aber gelohnt. Dass das so sein würde, konnten wir im Vorfeld natürlich nicht wissen. Wir hatten zwar alles bis ins kleinste Detail geplant, entscheidend war aber am Ende, ob das, was wir geplant haben, auch angenommen würde. Rückblickend können wir heute wohl das Fazit ziehen, alles richtig gemacht zu haben.

Die entscheidende Frage, die sich seit dem vergangenen Wochenende viele Menschen in Eslohe stellen, lautet: „Wann wird es die nächsten Meilertage geben?“ Hat der Heimat- und Förderverein darauf inzwischen eine Antwort?

Wir haben diese Frage im Vorstand noch nicht final besprochen. Wir werden uns in der nächsten Zeit für eine ausführliche Bilanz zusammensetzen und dann eine Entscheidung treffen. Einig sind wir uns aber, dass die Meilertage etwas Besonderes bleiben müssen, um an den Erfolg anknüpfen zu können. Man darf so etwas nicht überstrapazieren. Deswegen, und weil der Aufwand enorm ist, haben wir eine Wiederholung im kommenden Jahr bereits ausgeschlossen. Fest steht aber auch: Noch einmal 26 Jahre werden die Esloher nicht warten müssen. Ich würde mal sagen, die nächsten Meilertage wird es vor diesem Hintergrund frühestens in fünf Jahren geben.

An den zehn Meilertagen sind insgesamt 10 000 Menschen auf das Gelände an der SGV-Hütte geströmt. Haben Sie damit gerechnet?

Absolut nicht. Bei den Planungen hatten wir für die Veranstaltungen unter der Woche jeweils 200 bis 300 Besucher kalkuliert und an den Samstagen und Sonntagen jeweils 600 bis 700 Gäste. Unterm Strich lässt sich also sagen, dass an jedem Tag im Schnitt etwa doppelt so viele Menschen gekommen sind, wie wir erwartet haben. Das freut und motiviert uns natürlich.

Haben Sie eine Erklärung für diesen enormen Erfolg?

Ich denke, es war absolut richtig, so viele Vereine wie möglich mit ins Boot zu holen. Das hat sowohl bei den Vorbereitungen im Vorfeld, wie auch bei der Gestaltung des Rahmenprogramms am Meiler wunderbar funktioniert. Für diese Unterstützung gebührt den Vereinen, wie auch den Sponsoren, ein großer Dank. Ohne sie alle hätte es die Meilertage sicherlich nicht gegeben. Zudem hat uns natürlich das Wetter in die Karten gespielt. Besser hätten wir es wirklich nicht treffen können. In der ersten Sonnenwoche nach langer Zeit, war der Meilerplatz ein idealer Treffpunkt. Die Menschen wollten einfach mal wieder vor die Tür. Der Rest lief dann nach dem ersten Wochenende durch einen Dominoeffekt quasi wie von selbst. Mit der Band „Familie Hossa“ hatten wir am Samstagabend direkt einen ersten Höhepunkt. Und auch beim ersten Festgottesdienst am Sonntag waren 600 Menschen. Das hat sich schnell herumgesprochen - die Leute sind alle wiedergekommen und haben weitere Gäste mitgebracht.

Gibt es etwas, dass der Heimat- und Förderverein bei den nächsten Meilertagen anders machen wird?

Weil wir die abschließende Bilanz noch nicht gezogen haben, fällt mir hier spontan nur die Vermarktung der Kohle ein. Das hätten wir sicherlich besser machen können. Unsere Vorgänger sind bei den Meilertagen vor 26 Jahren direkt an Vereine und Feuerwehr herangetreten, um eine Abnahmemenge zu vereinbaren. Das haben wir versäumt.

Das heißt, es ist noch Meilerkohle zu haben?

So ist es. Grob geschätzt stehen derzeit noch rund 100 15-Kilo-Säcke zum Verkauf. Angeboten werden sie für 20 Euro im Getränke-Markt Sixpack in der Sormeckestraße. Möglicherweise werden wir auch noch eine Art Meilerabverkauf mit Umtrunk an der Domschänke veranstalten. Denkbar ist auch ein Verkauf beim Esloher Herbst. Das ist aber noch nicht entschieden.

Hatten Sie schon Zeit für einen Kassensturz?

Damit ist unser Kassierer derzeit noch beschäftigt. Aber wir haben auf jeden Fall die erhoffte schwarze Null erreicht - vermutlich auch mehr. Mit konkreten Zahlen können wir aber noch nicht dienen.

Was würde mit einem Gewinn aus den Meilertagen geschehen?

Wir suchen derzeit noch nach einer guten Idee für eine verbindende Investition. Davon sollten junge wie ältere Menschen profitieren und sie sollte Strahlkraft über die Gemeinde hinaus haben. Seinerzeit war mal eine Art Lörmecketurm für die Homert im Gespräch. Auch eine Saline im Kurpark wäre denkbar. Das sind aber nur Gedankenspiele. Wir sind jederzeit für weitere Vorschläge offen.

Wie fällt Ihre ganz persönliche Meiler­bilanz aus?

Es war schön, Teil eines Organisationsteams gewesen zu sein, in dem Eitelkeiten keine Rolle gespielt haben. Wir waren uns immer alle einig, dass wir etwas Besonderes schaffen wollen. Ich denke, das ist uns gelungen.