Meschede. . Der Umbau des alten Arbeitsamtes geht voran. Jetzt liegt auch der Förderbescheid des Berliner Bauministeriums vor. Dieser würdigt die wegweisenden Ideen.
- Der Umbau des alten Arbeitsamtes in Meschede nimmt die nächsten Hürden
- Der Bebauungsplan ist genehmigt
- Auch der Förderbescheid über 553 000 Euro ist eingetroffen
Der Umbau des alten Arbeitsamtes hat zwei weitere Hürden genommen und eine davon gleich mit Auszeichnung: die Baugenehmigung der Stadt und die Förderzusage des Bundesbauministeriums liegen vor. Das Ministerium nennt die Mescheder Pläne für studentische Vario-Wohnungen an der Steinstraße „herausragend“.
Und das wirkt sich auch auf die Fördersumme aus. Das Projekt „Altes Arbeitsamt Meschede“ wird mit 553 000 Euro aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung bezuschusst. Die Vergabe für die Entkernung folgt bereits.
553 000 Euro Fördersumme
„553 000 Euro - das klingt erst mal viel“, schränkt Ulrich Schulte-Sprenger ein. Er betreut das Projekt bei der Kanzlei „Droste Schulte-Sprenger Schmidt“. „Aber davon zahlen wir unter anderem direkt 70 000 Euro für die wissenschaftliche Begleitung. Ein weiterer Großteil der Förderung wird für die Erfüllung der vielen Auflagen, wie für die Nachhaltigkeitszertifizierung, verwendet.“
Auch ansonsten ist das Projekt kein einfacher Umbau: „Wir müssen bei der Vergabe der Gewerke ausschreiben, wie die öffentliche Hand“, erläutert der Bauherr. „Das macht vieles natürlich umständlicher. Wir wären schon viel weiter, wenn wir nicht an diese Formalien gebunden wären.“ Er hofft, dass der höhere Planungsaufwand sich im Anschluss bei der Umsetzung bezahlt macht.
Alles im Zeitplan
Doch trotz der langen Planungsphase - noch sei das Projekt im Zeitplan, betont Schulte-Sprenger. Ab Mitte November werde entkernt und Anfang 2018 geht es innen weiter. „Wir hoffen weiterhin, dass wir zum Wintersemester 2018 fertig sind.
Im Februar 2017 hatte die Kanzlei „Droste Schulte-Sprenger Schmidt“ bekanntgegeben, dass sie das alte Arbeitsamt gekauft hat, um die dritte und vierte Etage als Büroräume zu nutzen und die erste und zweite Etage - und das war das Besondere - zu studentischen Wohnungen umzubauen.
Altengerechte Wohnungen
Der gesamte Umbau folgt relativ hohen ökologischen und energetischen Standards und die Ein-Raum-Appartements sind später relativ einfach als altengerechte Zwei-Raum-Wohnungen für Senioren umzubauen. Daher kommt der Name: Vario-Wohnungen. Dazu gibt es Zweier- und Dreier-Appartements für insgesamt drei Wohngemeinschaften sowie Gemeinschaftsräume mit Terrasse - Platz für 33 Menschen.
Lob der Bundesbauministerin
Bundesbauministerin Barbara Hendricks lobt in ihrer Förderzusage die Idee: „Variowohnungen bieten intelligente Lösungen für den demografischen Wandel. Sie sind flexibel nutzbar, heute für Studierende oder Azubis und in Zukunft womöglich für Senioren.
Mit unserem Modellvorhaben wollen wir auch Anreize dafür setzen, verstärkt bezahlbare Wohnungen zu bauen, denn die werden am dringendsten benötigt. In Meschede hat man diesen Bedarf erkannt und geht mit gutem Beispiel voran.“
>>>HINTERGRUND
Als „herausragend“ wurde das Projekt unter anderem aus folgenden Gründen bezeichnet:
Die Bauzeit wird durch modulare Vorfertigung verkürzt.
Bei der städtebaulichen Maßnahme wird ein leerstehendes Verwaltungsgebäude umgenutzt.
Aufwändige Schallschutzmaßnahmen wurden umgesetzt. Diese sind nötig wegen des Straßenlärms und weil aus dem Büro- ein Büro- und Wohngebäude wird.
Das Gebäude entspricht dem Ready-Konzept, das heißt, es wird von Beginn an altengerecht geplant.
Der Umbau beinhaltet ein flexibles Nachrüstungskonzept von Ein- und Zwei-Raumappartements.
Das Gebäude hat relativ niedrige Betriebskosten, weil es als KfW-Effizienzhaus 55 moderne energetische Standards unter anderem eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine zentrale Stromversorgung mit Photovoltaikstrom für die Bewohner anbietet.
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