Meschede. . Anwohner berichten von Schussgeräuschen in der Mescheder Innenstadt. Kurz darauf tauchen beunruhigende Fotos in sozialen Netzwerken auf.

  • Anwohner berichten von Schussgeräuschen am Wochenende in der Mescheder Innenstadt
  • Kurz darauf taucht ein Foto im Internet auf – es zeigt einen jungen Mann mit gezogener Waffe
  • Er soll einer der Tatverdächtigen der Messerstecherei auf einem Parkplatz sein

Sind in der Nacht zum Freitag Schüsse in der Innenstadt abgegeben worden? Mehrere Anwohner wollen entsprechende Geräusche gehört haben. Bei der Polizei ist offiziell kein Vorfall bekannt. Doch eine Beobachtung sorgt für Unruhe.

Zeitnah, gegen Mitternacht, machte ein Foto in den sozialen Netzwerken die Runde. Es zeigt einen jungen Mann, der mit einer Pistole posiert. Offensichtlich steht er in der Innenstadt, die Waffe hält er mit gestreckten Armen. Das Bild hatte er selbst ins Internet gestellt, inzwischen ist es gelöscht. Die Polizei nahm noch am Wochenende die Ermittlungen in der Angelegenheit auf. Brisant: Bei dem Syrer soll es sich nach Informationen dieser Zeitung um einen der Tatverdächtigen der Messerstecherei handeln, die sich am Donnerstagabend ereignet hatte. Ob es sich um eine scharfe Waffe oder um eine Schreckschusspistole handelt, ist unklar.

Ermittlung wegen Körperverletzung

Bei der Auseinandersetzung an der Fritz-Honsel-Straße waren zwei bis vier Männer auf eine laut Polizei deutsch-türkische Gruppe losgegangen. Es bliebt nicht nur bei einer Schlägerei, die Täter zückten Messer. Ein Opfer wurde leicht verletzt, eines schwer. Ein Mann liegt mit Stichverletzungen im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach der Tat hatten sich zwei Männer aus Syrien (17) und Afghanistan (18) auf der Wache in Meschede gestellt, eingeräumt vor Ort gewesen zu sein, aber bestritten, gewalttätig geworden zu sein. Sie stehen allerdings im Fokus der Ermittlungen.

Ungeduld unter Angehörigen wächst

Unter den Angehörigen der Opfer wächst unterdessen die Unruhe und Ungeduld darüber, dass der Fall noch nicht aufgeklärt ist. Sie berichten über Angst und darüber, dass die mutmaßlichen Tätern am Wochenende sogar „vor dem Haus eines Geschädigten“ patrouilliert hätten. Sie forderten im Gespräch mit dieser Zeitung ein schnelles Durchgreifen. Drei der Täter seien namentlich bekannt und könnten jederzeit von Zeugen und den Opfern identifiziert werden, der vierte Beteiligte könne beschrieben werden. Die Polizei selbst hatte nach der Tat angekündigt, unter Hochdruck zu arbeiten.

Zum Motiv der Messerstecherei deutet sich inzwischen an, dass eine Nichtigkeit zu dem Vorfall geführt haben könnte. Demnach sollen die Täter schlicht provoziert haben, dann gefragt haben „Willst du Stress?“, ehe es handgreiflich zur Sache ging. Die Opfer berichten von einem sehr hohen Aggressionspotenzial. Die Täter hätten eine besondere Brutalität gezeigt, „alles in Kauf genommen“, auch weitaus schlimmere Verletzungen.

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