Meschede. . Morgens werden die Politiker informiert, dann die Mitarbeiter, danach die Presse: Die Sorgen um das Krankenhaus nehmen zu.
- Alexianer als Gesellschafter haben eine Mitarbeiterversammlung angesetzt
- Vorher soll ein Politik-Frühstück mit dem Bürgermeister stattfinden
- Eine engere Kooperation mit dem Klinikum Arnsberg wird angekündigt
Verliert das St.-Walburga-Krankenhaus seine Eigenständigkeit? Werden weitere Abteilungen geschlossen oder verlagert? In der Belegschaft wächst die Unruhe. Die Alexianer als Gesellschafter haben für den kommenden Mittwoch am Morgen eine Mitarbeiterversammlung angesetzt. Am Nachmittag findet eine Pressekonferenz statt.
Kooperation soll intensiviert werden
Kurzfristig soll die Kooperation „weiter intensiviert“ werden, heißt es in der Presse-Einladung der Alexianer Misericordia GmbH als Träger des St.-Walburga-Krankenhauses, und der Klinikum Arnsberg GmbH. Auffällig und möglicherweise symbolträchtig: Der Termin findet im Klinikum Arnsberg am Standort in Hüsten statt, es gibt keine Pressekonferenz in Meschede.
Als Gesprächspartner sind in der Einladung Werner Kemper, Leiter des Klinikums Arnsberg, und Hartmut Hagmann, Regionalgeschäftsführer der Alexianer, angekündigt - nicht aber Anja Rapos, die Geschäftsführerin des St.-Walburga-Krankenhauses. Erst auf zweimalige Nachfrage dieser Zeitung hieß es: Rapos werde ebenfalls an dem Termin teilnehmen.
Schließung der Geburtshilfe
Von „vielen Herausforderungen“, vor denen die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum stehe, ist in der Presse-Einladung die Rede. Die Befürchtung in Teilen der Mescheder Belegschaft und Bevölkerung: Dass nach der Schließung der Geburtshilfe der nächste Schlag droht.
Die SPD hatte im April davor gewarnt, dass ein Teilverkauf des St.-Walburga-Krankenhauses beschlossene Sache sei. Informationen dieser Zeitung, wonach das Klinikum Arnsberg eine Mehrheit übernehmen könnte, sind von den Alexianern nie ausdrücklich dementiert worden. Jetzt steht die Richtungsentscheidung möglicherweise bevor.
Politik-Frühstück im Hennedamm
„Angestrebte Vorhaben zur Krankenhauskooperation Arnsberg/Meschede“ – so lautet das Thema in der nicht-öffentlichen Mitarbeiterversammlung am Krankenhaus, die für 10 Uhr angesetzt ist. Unmittelbar zuvor werden um 8 Uhr die Bürgermeister und Fraktionsvorsitzenden bei einem „Politik-Frühstück“ im Hennedamm-Hotel informiert. Bürgermeister Christoph Weber spricht nicht nur den Mitarbeitern, sondern allen Bürgern aus dem Herzen: „Natürlich ist eine Anspannung da.“
Der Zeitplan am Mittwoch ist eng getaktet, damit niemand aus der politischen Runde den Krankenhausmitarbeitern schon vorab Bescheid geben kann.
Bürgermeister hofft auf klare Linie
Lässt dieser Ablauf Schlimmes für das Mescheder Krankenhaus erwarten? Bürgermeister Weber kennt die Absichten der Krankenhaus-Gesellschafter noch nicht. Er will auch nicht spekulieren. Weber ist froh, dass die Ungewissheit beendet wird: „Wir erfahren endlich, was die Krankenhäuser unternehmen wollen. Für die Mitarbeiter und die Bevölkerung ist das bisher kein guter Zustand. Ich erwarte eine klare Linie, wie es in den nächsten Jahren mit dem Krankenhaus weitergehen wird.“
Dazu gehöre für ihn nicht nur Klarheit, wie viele Betten das Krankenhaus in Meschede weiter vorhalten wolle, sondern auch, welche Dienstleitungen es künftig gebe.
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