Meschede. . Meschedes Bürgermeister wollte ein Ende der Spekulationen zur Zukunft des St.-Walburga-Krankenhauses. Das Gegenteil trat ein.
- Die Spekulationen über einen Verkauf oder Teilverkauf des Krankenhauses halten an
- Die Alexianer Misericordia GmbH als Träger vermeidet dennoch ein klares Bekenntnis
- Selbst einen Wunsch von Meschedes Bürgermeister schlugen die Verantwortlichen aus
Trotz Spekulationen über einen Verkauf oder Teilverkauf vermeidet die Alexianer Misericordia GmbH ein klares Bekenntnis zum St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede. Die Verantwortlichen des Trägers wiesen auch eine Bitte von Bürgermeister Christoph Weber zurück. Er hatte sich eine öffentliche Stellungnahme der obersten Geschäftsführung gewünscht.
Irritiert sei er, sagte Weber gegenüber unserer Zeitung. Der Bürgermeister hatte die Spekulationen über die Zukunft der Kreisstadt-Klinik beendet wollen. „Wir lassen uns das Krankenhaus nicht kaputt reden“, hatte er als Devise ausgegeben. Sein Plan: Einer der Geschäftsführer der Alexianer Misericordia GmbH möge öffentlich klare Worte zu dem Thema sprechen.
Nicht auf Bitte des Bürgermeisters eingegangen
Zu einem solchen Termin kam es aber nicht. Der Träger des Krankenhauses ging nicht weiter auf die Bitte des Bürgermeisters ein. Beide Seiten erklärten dennoch, sie stünden regelmäßig telefonisch im Kontakt. „Die Stimmung ist angespannt“, schildert Weber die Lage, seit die SPD-Fraktion anonyme Informationen über eine möglichen Verkauf bis hin zu einer Zerschlagung des Krankenhauses präsentiert hatte. Weber sagt: „Es sind daraufhin viele Fehler in der Kommunikation gemacht worden.“
Der Bürgermeister erklärte, er sei davon überzeugt, in Meschede ein leistungsfähiges Krankenhaus für die Region zu haben. Umso mehr sei ihm daran gelegen, unnötige Spekulationen zu beenden. „Ich werde auf jeden Fall dran bleiben“, versprach Weber. Noch Monate auf eine Entscheidung für die weitere Zukunft zu warten, so wie es die Alexianer Misericordia GmbH zunächst angekündigt hatte, sei ihm viel zu lang.
Drei Anfrage dieser Zeitung
Hartmut Hagmann, der Regionalgeschäftsführer der Alexianer Misericordia GmbH, will dagegen bei dieser Linie bleiben: Dreimal schrieb ihn diese Zeitung an, um nach einem Dementi eines Verkaufs oder Teilverkaufs zu fragen. Auch Spekulationen, wonach das Klinikum Arnsberg eine Mehrheit am St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede übernehmen könne, wurden angesprochen. Beantwortet wurden diese Punkte nicht.
„Wie bereits im Herbst 2016 bekanntgegeben, haben die Krankenhäuser in Arnsberg, Meschede und Winterberg vereinbart, eine enge Kooperation aufzubauen“, teilte Hagmann mit. „Die Gesprächspartner sind sich darin einig, dass der komplexe Prozess nach den bereits erfahrenen Störungen zunächst konzeptionell abgeschlossen und hinsichtlich der Umsetzbarkeit im Rahmen der Krankenhausplanung NRW geprüft werden muss.“
Mitarbeiter wollen Zwischenzeugnis
Mit anderen Worten: Die Gesellschafter wollen sich erst wieder äußern, wenn der komplette Plan steht. Das Ergebnis kann, aber muss nicht - wie bei der Geburtshilfe in Meschede - die weitere Verschiebung und auch Schließung von Abteilungen bedeuten.
Hagmann versprach, „das Planungskonzept setzt auf Standortsicherung und Kooperation auf Augenhöhe.“ Die finale Ausgestaltung sei jedoch momentan weder abschließend konzipiert noch in den Gremien beraten und müsse mit den Entscheidungsträgern der Krankenhausplanung abgestimmt werden. Erst dann würden Mitarbeiter und danach die Öffentlichkeit informiert.
Mitarbeiter wollen Zwischenzeugnisse
Nach Informationen unserer Zeitung bemühen sich die Verantwortlichen darum, statt wie zunächst geplant im Herbst, früher zu Ergebnisse zu kommen. Sie treibt auch die Unruhe: Allein in Meschede verlangen inzwischen etliche Mitarbeiter ihr Zwischenzeugnis. Sie benötigen es für mögliche Bewerbungen.
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