Meschede. . Am Parkhaus in Meschede wird gerade der erste große Werbe-Bildschirm gebaut. Verhindern kann die Stadt das bislang nicht.

Der Stadtrat wird sich in seiner nächsten Sitzung im Mai mit dem Antrag der FDP befassen, in der Mescheder Innenstadt als Bereicherung Großbildschirme zuzulassen. Wie berichtet, haben die Liberalen beantragt, dafür die Gestaltungssatzung zu ändern. Noch vor dem Mai werden allerdings schon Fakten geschaffen: Am Parkhaus entsteht bereits ein großer Werbe-Bildschirm. Die Realität überholt den FDP-Antrag gerade schon.

Fachbereichsleiter Klaus Wahle bestätigt das: Der Bildschirm sei genehmigt – und das schon lange. Und: „Wir haben gar keine Regelung, um das zu verhindern.“ Eine Gestaltungssatzung, die die FDP ändern möchte, gebe es überhaupt nicht.

SPD lehnt weitere „Werbeflut“ ab

Unterdessen hat sich die Mescheder SPD-Fraktion bereits positioniert: Sie fordert für die Zukunft, das Aufstellen fest installierter Werbetafeln und von Videowänden zu verbieten. Fraktionschef Jürgen Lipke sagt, bereits heute ströme eine „nicht zu bewältigende Werbeflut auf die Menschen ein“ – da brauche man nicht noch eine zusätzliche.

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Massiv seien zuletzt freistehende, große Werbetafeln in Meschede und in Freienohl aufgestellt worden; der neueste Trend seien Großvideotafeln. Das beeinträchtige nach Meinung der SPD die Lebensqualität der Menschen „in nicht unerheblichem Maß“. Außerdem würden Autofahrer abgelenkt.

„Zur Kulisse für Werbung deklassiert“

Die SPD fordert: Lediglich Eigenwerbung in begrenzter Größe nahe zum jeweiligen Betrieb zuzulassen – und auch nur statisch. Jürgen Lipke fürchtet ansonsten ein „unruhiges, ja hektisches Gesamtbild“: Werbetafeln würden „ein Flair von Gewerbegebiet vermitteln“, Videowände „gaukeln urbanen Lebensraum vor“: „Es ist für die Fraktion der SPD nicht erstrebenswert, dass die Ergebnisse der Regionale demnächst eine neu zu gestaltende Fußgängerzone sowie ein Hertie-Gebäude zur Kulisse für Werbung deklassiert werden.“

Hinzu komme: Wer soll künftig darüber entscheiden, wieviel Geflacker oder Lichtwechsel durch die Videowände für die Menschen in den benachbarten Wohnhäusern zumutbar seien?

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