Schmallenberg. . Betroffene in Schmallenberg ärgern sich auch über Schwierigkeiten bei der Postzustellung. Die Feuerwehr sieht eher Gefahren in der Umbenennung.

  • Betroffene in Schmallenberg ärgern sich unter anderem über Schwierigkeiten bei der Postzustellung
  • Insgesamt 27 Straßennamen sind im Schmallenberger Stadtgebiet mehrfach vergeben
  • Der Sprecher der Feuerwehr sieht im Notfall eher Probleme nach Umbenennungen

Erneut ist in Schmallenberg eine Diskussion über doppelte Straßennamen im Stadtgebiet entstanden, Anlass ist ein Antrag zur Umbenennung betroffener Straßen von der UWG-Fraktion. Im Gegensatz zu den Antragstellern aus der UWG sehen die meisten anderen Ratsmitglieder kein allzu großes Problem in den doppelt oder sogar noch häufiger vergebenen Straßennamen. Über die Facebook-Seite dieser Zeitung teilen allerdings einige betroffene Bürger ihren Frust.

„Wir haben das Problem leider auch ständig mit der Straßenverwechslung“, schreibt etwa Livia Kelber. „Ständig wird unsere Post nach Bracht gefahren, dabei wohnen wir in der Stadt selbst.“ Das kleine Bracht ist gleich fünffach betroffen, wenn es um doppelte und sehr ähnliche Straßennamen im Stadtgebiet geht.

Rettungsdienst und Feuerwehr

Der Tipp, den Ortsteil in solchen Fällen auf Briefen und Paketen mit zu vermerken, hilft nur bedingt, erklärt Alexander Böhm, Pressesprecher der Deutschen Post. „Die Maschinen lesen bei uns die Postleitzahl, den Namen der Stadt nicht“, sagt er. Das könne dann höchstens den Zustellern vor Ort helfen.

„Diejenigen, die tagtäglich in der Zustellung sind, die kennen das Problem“, sagt Böhm. Allerdings seien alle Gemeinden aufgefordert, doppelte Straßennamen möglichst abzuschaffen. Dann könne es auch zu keinen Problemen bei der Zustellung kommen. „Die verpflichtung der deutschen Post ist es, Sendungen zweifelsfrei zuzustellen“, erklärt Böhm. Sei das nicht möglich, gingen sie zurück an den Absender.

Über Facebook berichten weitere Leser von Problemen mit Post, Paketdiensten, Dienstleistern und Navigationssystemen. Aber sie sorgen sich wie die UWG auch vor noch ernsteren Konsequenzen. „In erster Linie denke ich an die Menschen, die einen Notarzt oder die Feuerwehr benötigen“, schreibt Jutta Stendel. Auf Anfrage dieser Zeitung hatte Martin Reuther, Pressesprecher des Hochsauerlandkreises bereits erklärt, dass die Computersysteme in den Leitstellen so ausgelegt seien, dass die Mitarbeiter im Fall einer doppelten Adresse direkt nach dem Ortsteil fragen würden. Hundertprozentig auszuschließen sei eine Verwechslung aber nicht.

>> 48 NAMEN MÜSSTEN GEÄNDERT WERDEN

27 Straßennamen sind im Schmallenberger Stadtgebiet nach einer Auflistung der Verwaltung mehrfach vergeben, von Am Beerenberg bis zur Werper Straße.

5 Mal gibt es sogar die Hauptstraße (Bracht, Dorlar, Felbecke, Fleckenberg und Grafschaft) und die Kirchstraße (Dorlar, Gleidorf, Grafschaft, Holthausen und Oberkirchen).

4 Mal gibt es Gartenstraße, Lennestraße, Mittelstraße, Schul- und Schützenstraße.

48 Straßen müssten insgesamt umbenannt werden, wenn man alle Doppelungen im Stadtgebiet abschaffen wollte – nicht mit eingerechnet sind ähnliche Namen wie Bergstraße und Bergweg, Schulstraße und Schulweg und so weiter.

17 Straßen wurden zwischen 1980 und 2012 umbenannt, nach 1998 geschah das achtmal auf Anträge von Bürgern hin.

Folgen Sie der WP Meschede auch auf Facebook.