Andreasberg. . Seit mehr als fünf Jahren zieht sich das Verfahren um den Bau des Ferienparks in Andreasberg inzwischen hin. Noch immer steht kein einziges Haus.

  • Bürgermeister glaubt nach wie vor an eine Umsetzung des Projektes
  • Neues Planungsbüro soll für Raumverträglichkeitsstudie zuständig sein
  • Erst wenn die Studie vorliegt kann der Regionalrat handeln

Seit mehr als fünf Jahren zieht sich das Verfahren um den Bau des Ferienparks in Andreasberg inzwischen hin. Noch immer steht keines der geplanten Häuser am Hang zwischen Andreasberg und Wasserfall. Bürgermeister Ralf Péus ist allerdings nach wie vor optimistisch, dass irgendwann die Bagger anrücken werden.

Wie Gemeindepressesprecher Jörg Fröhling auf Nachfrage mitteilte, wartet die Bezirksregierung immer noch auf die Raumverträglichkeitsstudie, die der Vorhabenträger, also die „Landgut Andreasberg GmbH“, vorlegen muss. Erst danach könne sich der Regionalrat mit der erforderlichen Änderung des Regionalplans befassen.

Zu Verzögerungen ist es laut Fröhling zuletzt gekommen, weil die „Landgut Andreasberg GmbH“ im vergangenen Jahr ein neues Planungsbüro mit der Erstellung jener Studie beauftragt hat. Das bisherige Büro sei wegen umfangreicher Windkraftplanungen überlastet gewesen, so Fröhling, der ausdrücklich darauf hinweist, dass die Gemeinde Bestwig nicht Herr des Verfahrens sei. Er betont jedoch: „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Investor von seinem Vorhaben abrücken will. Es stehen nach wie vor alle Ampeln auf Grün.“

Zuletzt im April des vergangenen Jahres hatte Bürgermeister Ralf Péus betont, dass hinter den Kulissen zahlreiche Gespräche stattgefunden hätten, die ihn optimistisch stimmen, was die Umsetzung des Vorhabens angehe. „Seit vielen Jahren erleben wir im Zusammenhang mit dem Ferienwohnpark ein ständiges Auf und Ab, aber im Moment bin ich wesentlich zuversichtlicher als noch vor ein paar Monaten“, so Péus damals. An dieser Zuversicht hat sich laut Gemeinde-Pressesprecher Jörg Fröhling nichts geändert.

Pläne machen Hoffnung

Vor allem in Andreasberg hofft man, dass das Vorhaben am Ende nicht doch noch scheitert. Ortsvorsteherin Ulrike Mikitta erwartet durch den Park einen langfristigen Erhalt der Infrastruktur im Ort. „Wir sind kurz vorm Aussterben“, hatte sie damals in einer Bürgerversammlung geklagt. Käme dagegen der Wohnpark, dann würden sich zum Beispiel zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten eröffnen – vielleicht würde sogar wieder ein kleiner Lebensmittelmarkt eröffnen können. „Die Menschen im Dorf suchen eine Perspektive für ihren Ort“, so Ulrike Mikitta.

Die Gemeinde weiß bei dem Projekt die Unterstützung des gesamten Hochsauerlandkreises hinter sich: Alle haben ein Interesse daran, den Tourismus weiter zu stärken. Aus der Reihe tanzt nur die Stadt Medebach. Sie lehnt weitere Ferienzentren im HSK strikt ab – wohl wissend, dass ein neuer Park in ­Andreasberg dem Medebacher Center-Parc Gäste wegnehmen könnte. Ein Gutachten hat allerdings schon 2008 nachgewiesen, dass das Hochsauerland weitere Ferien-Großanlagen verkraften kann.

Anders als der Center-Parc, in dem Besucher auf dem Gelände alles vorfinden, was sie für eine Woche Urlaub brauchen, soll die Anlage in Andreasberg „außenorientiert“ sein: Dort würden die Besucher also schlafen und wohnen, ansonsten aber die Freizeitangebote im Sauerland nutzen.

Der Wohnpark ist für Bürgermeister Ralf Péus gleichzeitig eine „Lebensversicherung für Fort Fun“. Dort verspricht man sich 35 000 Besucher zusätzlich im Jahr.

Folgen Sie der WP Meschede auch auf Facebook