Wenholthausen. . Die Tumulte während des Spiels der SG Reiste/Wenholthausen gegen Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck werden ein Nachspiel haben.

  • Tumulte beim Spiel SG Reiste/Wenholthausen gegen Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck
  • Polizei rückt mit sechs Streifenwagen in Wenholthausen an
  • Zwei Männer leicht verletzt

Mit sechs Streifenwagen ist die Polizei am Sonntagnachmittag zu Tumulten auf dem Wenholthauser Sportplatz angerückt. In der Partie SG Reiste/Wenholthausen gegen Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck flogen in der 62. Spielminute zunächst die Fetzen zwischen einem Spieler der Gastmannschaft und einem Fan der Heimmannschaft. An den folgenden Tumulten auf dem Platz waren laut Spielbericht des Schiedsrichters zwischen 30 und 40 Menschen beteiligt.

Für SG-Trainer Jörg Kulina kam die Auseinandersetzung völlig überraschend. Es sei bis zu jenem Zeitpunkt ein faires Spiel auf Augenhöhe gewesen, als es plötzlich zu einer Schlägerei gekommen sei. „Es war keineswegs so, dass zuvor eine aggressive Stimmung geherrscht hat“, sagt er und unterstreicht damit das, was auch der Schiedsrichter in seinem Sonderbericht zu dem Spiel schriftlich festgehalten hat.

Zuruf eines Zuschauers

Was genau geschehen sei, habe er selbst gar nicht mitbekommen, sagt Kulina. Ihm sei aber berichtet worden, dass ein Ramsbecker Spieler nach einem Freistoß-Pfiff auf einen Zuschauer zugelaufen sei und ihm eine Kopfnuss verpasst habe. „Der Zuschauer soll ihm zuvor zugerufen haben, dass er den Ball nicht immer wegschießen soll“, sagt Kulina. Im Schiedsrichter-Sonderbericht, mit dem sich nun die Spruchkammer beschäftigen wird, steht zumindest, dass ein Spieler von Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck den Zuschauer geschlagen hat.

Andere Sicht der Dinge

Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck hat hingegen eine etwas andere Sicht der Dinge. „Unsere Spieler mussten sich 70 Minuten lang lautstarke beleidigende Sprüche der heimischen Zuschauer anhören, die einer bewussten Provokation dienen sollten“, schreibt der Verein auf seiner Facebook-Seite. Und weiter: „Einer unserer Spieler ließ sich, als das Spiel gestoppt wurde, auf ein Wortgefecht mit einem Zuschauer ein, wobei er plötzlich mit treffenden Fäusten angegriffen wurde!“

Rechtliche Schritte angekündigt

Der Verein kündigt auf seiner Seite an, rechtliche Schritte einzuleiten. „Diese Aktion werden wir nicht so einfach stehen lassen. Niemand wird diese Mannschaft unterkriegen können. Wir werden weiterhin unseren Weg gehen.“

Auch die SG Reiste/Wenholthausen wird aus dem Vorfall Konsequenzen ziehen: Trainer Jörg Kulina hat Staffelleiter Thomas Raffler bereits darüber informiert, dass seine Mannschaft nie wieder gegen Türkiyemspor Bestwig-Ramsbeck antreten wird, nachdem bereits im Hinspiel einer seiner Spieler verprügelt worden sei.

Beamte aus Arnsberg

Selbst Beamte aus dem Raum Arnsberg sind nach Angaben von Polizei-Pressesprecher Holger Glaremin am Sonntagnachmittag in Wenholthausen angerückt. Mit sechs Streifenwagen und insgesamt zehn Kräften war die Polizei vor Ort, nachdem sich ein Anrufer auf der Leitstelle gemeldet und von den Geschehnissen auf dem Sportplatz berichtet hatte.

Laut Glaremin seien die ersten Einsatzkräfte bereits zehn Minuten nach dem Anruf auf dem Sportplatz gewesen. Beim Eintreffen der Beamten hatte sich die Situation zwar wieder weitgehend beruhigt. Dennoch habe es auch zu diesem Zeitpunkt noch eine aggressive Stimmung unter einigen Beteiligten gegeben.

„Nach ersten Ermittlungen begann der Streit zwischen einem 23-jährigen Heimzuschauer und einem 24-jährigen Spieler der Gastmannschaft. Als sich die beiden Kontrahenten gegenseitig schlugen eskalierte die Situation“, heißt es im offiziellen Polizeibericht. Spieler beider Mannschaften sowie mehrere Zuschauer hätten sich an der Auseinandersetzung beteiligt. „Der 23-jährige Zuschauer und der 24-jährige Spieler erlitten leichte Verletzungen“, so die Polizei.

Ermittlungen dauern an

Das Spiel wurde durch den Schiedsrichter beim Stand von 1:1 abgebrochen. Die Polizei blieb bis zur Abreise der Gastmannschaft am Sportplatz. Die weiteren Ermittlungen dauern an. Keiner der Beteiligten musste mit zur Wache.