Bad Fredeburg. . Über Monate drangsaliert ein 38-jähriger Marokkaner einen 20-jährigen Landsmann in einer Asylunterkunft. Dann sticht der Jüngere mit einem Messer zu. Die Vorgeschichte ist Thema am Amtsgericht Bad Fredeburg.
Über Monate drangsaliert ein 38-jähriger Marokkaner einen 20-jährigen Landsmann in einer Asylunterkunft in Schmallenberg. Anfang Februar dreht dieser nach Einschätzung der Justiz buchstäblich den Spieß um und sticht mit einem Messer zu. Diese Vorgeschichte wird am kommenden Montag um 13.30 Uhr am Amtsgericht Bad Fredeburg verhandelt.
Kopfstoß gegen den Hinterkopf
Die Polizei wird zum ersten Mal im November auf das Duo aufmerksam. Der 20-jährige, spätere Messerstecher fordert den Angeklagten gegen 2 Uhr nachts auf, zum Urinieren die Toilette und nicht die Küche in der Unterkunft zu nutzen.
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Daraufhin läuft dieser ihm nach. Er versetzt ihm laut Anklageschrift „ohne Grund“ von hinten einen Kopfstoß gegen den Hinterkopf. Außerdem versetzt er ihm „ebenfalls grundlos“ mehrere Faustschläge gegen den Körper.
Am Nikolaustag kommt es gegen 0.15 Uhr in der Asylbewerberunterkunft Breite Wiese zwischen dem 38-Jährigen und dem 20-Jährigen erneut zu einer erregten Auseinandersetzung auf dem Flur. Der Angeklagte geht daraufhin mit einem roten Küchenmesser in der Hand auf den 20-Jährigen zu. Ein weiterer Asylbewerber versucht, die beiden Streitenden zu trennen. Dabei verletzt der Angeklagte diesen mit dem Messer am Oberarm. Er hat eine tiefe, stark blutende Schnittwunde.
Beamte angespuckt
Schon vor dem Streit mit dem 20-Jährigen fällt der 38-jährige Marokkaner polizeilich auf. Auch dafür muss er sich am Montag verantworten. Mit einem weiteren Mann wird er im September 2015 gegen 23 Uhr von zwei Polizeibeamten in der Weststraße kontrolliert. Die Polizisten vermuteten dass die beiden mehrere Sachbeschädigungen begangen haben.
Als ein Zeuge hinzukommt und den Tatverdacht äußert, werden beide aggressiv.
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Sie müssen von den Beamten und von einem weiteren Mann festgehalten werden, da sie auf den Zeugen losgehen wollen. Dabei spuckt der angeklagte 38-Jährige in Richtung des Zeugen und der Beamten. Einen weiteren Zeugen, der den Tobenden zwischenzeitlich an der Motorhaube fixiert, versuchte er zu treten.
Wegen der späteren Messerstecherei hat die Staatsanwaltschaft Arnsberg inzwischen Anklage gegen den 20-Jährigen wegen versuchten Totschlags erhoben. Der Angreifer hatte seinen Kontrahenten, der ihn immer wieder provoziert hatte, zwar nicht schwer verletzt. Schon kurz nach dem Messerangriff war er wieder genesen. Der Angriff hatte jedoch Richtung Brustkorb und damit aufs Herz gezielt. Die Dortmunder Mordkommission ermittelte daraufhin.