Menden. .

Es war ruhig geworden um das angekündigte Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Volker Fleige. Doch in dieser Woche soll es nun Ernst werden: Am Donnerstag will OBO-Chef Ulrich Bettermann die Aktion der Öffentlichkeit vorstellen, ab Freitag sollen die notwendigen rund 7500 Unterschriften gesammelt werden, um eine Abstimmung einzuleiten. Rund 30 Mendener Geschäftsleute und Einzelhändler, so Bettermann gestern zur WP, hätten sich bereit erklärt, die Unterschriftlisten auszulegen. Der Zuspruch sei schon jetzt sehr groß.

Das Abwahlverfahren wird Bettermann nicht selbst als Privatmann beantragen. Er könnte es auch nicht, da er seit Jahren Schweizer Staatsbürger ist. Einer seiner Mitarbeiter wird das tun. Allerdings nicht der Betriebsrat, wie Bettermann gestern betonte: „Der wird sich ganz daraus halten.“

IG Metall kritisiert Unternehmer Bettermann

Ob das die IG Metall besänftigen wird, muss sich noch zeigen. Deren Bevollmächtigter im Märkischen Kreis, Bernd Schildknecht, hatte schon vor Wochen in der WP scharf kritisiert, dass Unternehmer Bettermann seine Belegschaft instrumentalisieren könnte. In der ersten Ankündigung war damals auch noch davon die Rede, dass der Betriebsrat die Unterschriftensammlung unterstützen werde.

Die Gewerkschaft bleibt bei ihrer kritischen Haltung und will Bürgermeister Volker Fleige den Rücken stärken. Dazu wird am 25. September eigens eine Vorstandssitzung der IG Metall in Menden stattfinden. Im Haus Oberkampf wird es zunächst ein Gespräch mit Fleige über den hiesigen Arbeitsmarkt gehen. „Das machen wir mit anderen Bürgermeistern im Märkischen Kreis auch so“, sagt Bernd Schildknecht. Aber er macht genauso deutlich: „Danach werden wir auch das Abwahlverfahren thematisieren und unsere Kritik äußern.“ Ob die Gewerkschaft das auch bei einem CDU-Bürgermeister in dieser Situation tun würde? „Selbstverständlich“, sagt Schildknecht. „Das Parteibuch spielt dabei keine Rolle.“