Menden. . Bei dem Leichnam, der nach dem verheerenden Brand in der Nacht zu Montag in dem Holzunterstand an der Hönnetalstraße gefunden wurde, handelt es sich um einen 54-jährigen Obdachlosen. Das ergab die Obduktion des Toten, die gestern Vormittag durchgeführt wurde.
Die Identität der Leiche, die im heruntergebrannten Holzpavillon in Menden-Lendringsen gefunden wurde, ist geklärt.
Wie Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowski berichtet, sei von dem Toten bekannt, dass er des Öfteren den Pavillon aufgesucht hat. Die Obduktion habe gezeigt, dass der Mann an einer Rauchgasvergiftung gestorben sei: „Ein Fremdverschulden ist auszuschließen. Es war ein klassischer Unglücksfall.“ Ob der Mann mit einer brennenden Zigarette eingeschlafen ist oder wodurch das Feuer entstand – darüber kann nur gemutmaßt werden.
Vor sechs Jahren war das Projekt „Garten Eden“, wie der Holzunterstand auch genannt wurde, auf die Beine gestellt worden, um sozial benachteiligten Menschen einen wetterfesten Treffpunkt zu geben. Gestern Vormittag war die Zerstörung des Unterstandes Haupt-Gesprächsthema beim „Café Eden“ der Evangelischen Kirchengemeinde Lendringsen, in dem Obdachlose regelmäßig frühstücken. „Sie haben den Wunsch geäußert, dass es wieder eine solche Hütte geben solle“, erklärt Kirchmeisterin Angelika Fröndt.
Ob der Pavillon neu aufgebaut wird, ist noch unklar
Doch dieser Wunsch ist nicht ohne Weiteres umzusetzen. Denn der „Garten Eden“ konnte nur mit viel ehrenamtlicher Arbeit und durch Sponsorenunterstützung auf die Beine gestellt werden. „Es ist noch nicht entschieden, ob der Unterstand wieder aufgebaut werden kann“, erklärt Pfarrer Ehrenfried Erbsch. Der Pavillon sei zwar versichert gewesen, berichtet Angelika Fröndt, „aber nicht so hoch, dass wir ihn sofort wieder aufbauen könnten. Finanziell können wir das nicht mal eben stemmen.“ Zudem müssten sich vor einer Entscheidung für einen Neubau alle beteiligten Vertreter an einen Tisch setzen – also beispielsweise Presbyterium, Polizei und Ordnungsamt.
Die Menschen, für die in den vergangenen Jahren der „Garten Eden“ praktisch zu einem Zuhause geworden ist, haben nach dem Brand ihren Treffpunkt in den kleinen Park an der Hönnetalstraße verlagert – dorthin, wo sie sich auch vor dem Bau des Pavillons immer getroffen hatten, berichtet Angelika Fröndt: „Das kann aber nicht so bleiben. Aber wir wollen auch nicht, dass sie sich vertrieben fühlen.“ Sie kümmerte sich deshalb gestern darum, dass auf der großen Wiese übergangsweise Party-Pavillons aufgestellt werden, in denen die Obdachlosen sich treffen können.