Menden. . Einen grausigen Fund macht die Feuerwehr bei den Löscharbeiten eines Holzunterstandes in Menden: In dem runtergebrannten Pavillon fanden die Einsatzkräfte eine Leiche. Um wen es sich handelt und warum der Holzunterstand in Flammen aufging, ist bislang noch unklar.
Welch ein tragisches Wochenende: Nachdem am späten Freitagabend eine 72-jährige Mendenerin bei einem Brand in ihrer Wohnung gestorben war, gab es Sonntagnacht einen weiteren Feuertoten. In dem Holzunterstand der Evangelischen Kirchengemeinde an der Hönnetalstraße in Lendringsen kam ein Mensch ums Leben. Von dem Pavillon ist nur noch das Holzgerippe übrig. Ob es sich bei dem Toten um einen Mann oder eine Frau handelt und was zu dem Feuer geführt hat – darüber herrscht bislang Unklarheit.
„Meine Frau hat zufällig um halb zwei in der Nacht aus dem Fenster geschaut und gesehen, dass es lichterloh brannte“, erklärt Pfarrer Matthias Hoffmann. Er alarmierte die Feuerwehr und rannte zum Brandort. „Die Flammen waren aber so heiß, dass ich nicht näher als drei bis vier Meter herankonnte.“ Zudem ahnte zunächst niemand, dass sich eine Person in dem Holzunterstand befand. „Erst als der Pavillon fast runtergebrannt war, wurde der Tote entdeckt“, erzählt Matthias Hoffmann.
Leiche bei Nachlöscharbeiten gefunden
Wie die Feuerwehr berichtet, stand der Pavillon beim Eintreffen der Wehr „von den Grundmauern bis zum Dach bereits im Vollbrand“. Die Einsatzkräfte konnten nur von Außen löschen, von Innen waren Löscharbeiten „wegen der enormen Hitze und der Einsturzgefahr“ nicht möglich. Bei den Nachlöscharbeiten machte die Feuerwehr dann den grausigen Fund und entdeckte den Leichnam in den Trümmern.
Rätselraten herrschte gestern darüber, wer die tote Person ist und wodurch der Brand ausgelöst worden war. Eher selten, so erklärte Matthias Hoffmann, haben Obdachlose in dem Holzunterstand – auch „Garten Eden“ genannt – übernachtet. Als er am Vorabend mit seinen Hunden spazieren gegangen sei, habe er keine Stimmen aus dem Unterstand gehört: „Manchmal wird dort gefeiert, das war Sonntagabend aber nicht der Fall.“ Den „Garten Eden“ hatte die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen 2006 gezielt für sozial benachteiligte Menschen geplant, die in dem wetterfesten Mini-Häuschen tagsüber einen Unterschlupf finden sollten.
Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen nicht vor
Ein Brandsachverständiger, Brandermittler der Polizei und die Staatsanwältin Dr. Sandra Müller-Steinhauer waren vor Ort. Wie Polizei-Pressesprecher Dietmar Boronowski berichtete, wurden Brandstelle und Leiche beschlagnahmt. Aufschluss über die Identität des Leichnams erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft von einer Obduktion, die nun stattfinden soll. Dietmar Boronowski erklärt: „Bei einer Brandleiche ist eine Obduktion allerdings relativ schwierig.“ Hinweise auf ein Fremdverschulden liegen laut Polizei nicht vor.