Menden. .

Nach dem verheerenden Brand, bei dem am Freitag eine 72-jährige Mendenerin starb, sollen fast alle Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Carl-Schmöle-Straße schon heute in ihre Wohnungen zurückkehren können.

Nur die Wohnung der Seniorin bleibt vorerst unbewohnbar. Durch die starke Hitzeentwicklung war in der Wohnung direkt darüber ein Fenster geplatzt. Bis es ausgetauscht ist, wird die betroffene Mieterin noch etwas Zeit überbrücken müssen. Alle Bewohner des Hauses waren über das Wochenende bei Nachbarn, Verwandten oder Freunden untergekommen.

Handwerker ins Haus

„Am Samstag konnten sie kurz in ihre Wohnungen und Kleidung und das Nötigste holen“, berichtet Manfred Döring, Geschäftsführer der Gewoge, der das Mehrfamilienhaus gehört. Doch dann wurde es vorerst wieder versiegelt.

Der Brandsachverständige der Kriminalpolizei hatte den Ort des dramatischen Geschehens am Samstag in Augenschein genommen. Einen technischen Defekt schließt die Polizei inzwischen aus, zur genauen Brandursache teilten die Beamten aber keine neuen Erkenntnisse mit. Somit bleibt die Vermutung, dass das Feuer durch eine brennende Zigarette ausgelöst worden ist. Die pflegebedürftige Frau soll selbst gedrehte Zigaretten geraucht haben. Und die gehen im Gegensatz zu den herkömmlichen abgepackten Zigaretten, die seit einiger Zeit selbstlöschend sind, nicht aus, wenn einige Zeit nicht daran gezogen wurde.

Heute Vormittag will Döring Handwerker ins Haus schicken, die sämtliche Wohnungstüren wieder instand setzen. Die hatte die Feuerwehr beim Einsatz aufbrechen müssen. Die 72-jährige Frau konnte nicht mehr gerettet werden, da die Wohnung schon lichterloh brannte. Glücklicherweise befanden sich im gesamten Haus keine weiteren Menschen mehr. Rauchmelder hatten nicht angeschlagen, obwohl es an ihnen eigentlich nicht mangeln dürfte, wie Döring versichert: „Wir geben jedem Mieter kostenlos Rauchmelder und versorgen sie mit den entsprechenden Hinweisen zur Installation und zum Batteriewechsel.“ Ob die Rauchmelder allerdings von den Mietern angebracht würden, das könne die Gewoge nicht überprüfen. Möglicherweise wäre der Brand mit Hilfe von Rauchmeldern früher entdeckt worden, was die Chancen erhöht hätte, die 72-Jährige zu retten.

Die Schadenshöhe ist noch unklar. „Aber sie ist unerheblich“, sagt Döring. „Tragisch ist, dass ein Menschenleben zu beklagen ist.“