Menden. .
(mk/Cori) Einen Brief von ihm und seiner Familie hatte er bereits vor Monaten bekommen, doch der war Marcel zu unpersönlich. Gestern nun hat Marcel Schäfer jenen Mann gesehen, der seine schweren Verletzungen, unter deren Folgen er noch heute leidet, verursacht hat. Und er hat auch gehört, wie der Rentner sich mit brüchiger Stimme entschuldigt hat.
Für Marcel Schäfer, der dem Tod von der Schippe gesprungen ist und nun als Nebenkläger in dem Prozess auftritt, ein wichtiger Schritt des Angeklagten: „Als er sich entschuldigt hat und in Tränen ausgebrochen ist, habe ich gemerkt, dass ihm das alles nahe geht.“ Der Satz war ihm sogar wichtiger als das Urteil: „Ob und wie er am Ende bestraft wird, ist mir egal. Er wird bis zum letzten Tag seines Lebens darunter leiden.“ Und optimistisch fügt er hinzu: „Ich habe auch gelitten, aber ich habe mein Leben noch vor mir.“
Marcel Schäfer, der in dem Prozess als Nebenkläger auftritt, wird an einem der kommenden Prozesstage noch als Zeuge gehört. Zum Unglück an sich kann er zwar nichts sagen, aber zu den Folgen seiner Verletzungen. Gleiches gilt für Heinz Sparenberg, der ebenfalls schwer verletzt wurde und nun als Nebenkläger und später auch als Zeuge am Prozess teilnimmt.
Eigentlich wollte er gar nicht zum Prozess gehen: „Aber dann habe ich es mir doch überlegt. Zum Beginn wollte ich dann doch dabei sein.“ Enttäuschend war für ihn, genauso wie für Marcel Schäfer, dass die Aussagen des Angeklagten keine Klarheit bringen konnten, warum der Mann in den Festzug raste.
So ging es auch Rüdiger Morena von der Hubertus-Bruderschaft. Schon fast zwei Stunden vor Beginn der Verhandlung wartete er vor dem Gebäude des Landgerichts. „Ich hoffe auf eine Antwort auf die Frage nach dem Warum“, erklärte der Mendener, der sich den Fragen vieler Fernsehteams stellte. Noch wurde die Hoffnung nicht erfüllt.