Am 10. Februar war der Schauspieler zu Aufnahmen nur für wenige Stunden nach Bösperde ins Feuerwehrgerätehaus gekommen. Die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Feuerwehr jedoch hatten bereits im Vorfeld viele Stunden und Tage für den Dreh investiert. „Wir haben einige Male mit der Redaktion des TV-Senders hin und her telefoniert und gemailt und alle Auflagen für den Fernsehdreh vor Ort erfüllt“, berichtet Bals. Bereits Donnerstag reiste ein Teil des RTL-Teams an, um die Gegebenheiten vor Ort zu prüfen und den Ablaufplan zu besprechen. Auch Freitag mussten sich die Blauröcke Zeit freischaufeln für Treffen mit der Fernsehcrew. „Zudem wollten wir gute Gastgeber sein und vor allem aber Henning Baum herzlichst empfangen und verwöhnen.“ Dafür hatten sich Mütter der Kinderfeuerwehr ins Zeug gelegt und abends vor dem Dreh noch insgesamt 15 Kuchen und Torten gebacken.

Am Drehort an der Holzener Dorfstraße seien kurzerhand alle Forderungen des TV-Stars und seines Teams erfüllt und alle mit selbstgemachten Speisen und Getränken verwöhnt worden. Die Gäste sollten sich rundum wohlfühlen. „Die Eltern unserer Kinder haben sich den Drehtag freigeschaufelt, uns nach Kräften unterstützt und auch mein Kollegenteam hat zusätzlich so manche Stunde für diese Fernsehaufzeichnung investiert“, stellt Bals enttäuscht fest.

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Von Corinna Schutzeichel

Aufzeichnungen aus Menden auf einem kostenlosen Videoportal veröffentlicht

Wie es zu der Streichung aus der Serie „Einsatz für Henning Baum“ gekommen ist, habe man Bals damit erklärt, dass beim Anschlussdreh bei der Feuerwehr in Hamburg für denselben Film so viele actionreiche Ereignisse eingetroffen seien, dass man sich dafür entschieden habe, den vierminütigen Einspieler der Kinderfeuerwehr herauszuschneiden. RTL Plus habe die Aufzeichnungen aus Menden aber stattdessen auf einem kostenlosen Videoportal veröffentlicht. „Es sind wirklich schöne Aufnahmen dort zu sehen und unsere Kinderfeuerwehr wird gut dargestellt“, sagt Bals. Allerdings hilft das nicht über die große Enttäuschung hinweg, vor allem bei den jungen Mitgliedern der Kinderfeuerwehr, dass sie nicht im Fernsehen zu sehen sind, weiß der Hauptbrandmeister.

Deshalb werden die Betreuer und Betreuerinnen der kleinen Feuerwehrleute noch ein Schreiben an die RTL-Geschäftsführung richten, in dem sie ihr Unverständnis kundtun. „Sollte nochmal eine Anfrage in dieser Form von einem privaten Sender kommen, werde ich mit Sicherheit dreimal darüber nachdenken zuzusagen.“

RTL verspricht eine Spende

RTL Deutschland indes zeigt Verständnis dafür, dass diese Entscheidung bei Bals und seinem Team für Enttäuschung gesorgt hat und verspricht für das Engagement der Freiwilligen eine Spende. Auf Nachfrage teilt eine RTL-Sprecherin mit: „Aufgrund limitierter Sendezeiten kommt es leider mitunter vor, dass nicht das gesamte Drehmaterial in einer Sendung verwendet werden kann. Dies unterliegt stets komplexen Entscheidungsprozessen. Der Besuch bei der Kinderfeuerwehr Menden und der elementar wichtige Ansatz hinter solchen Nachwuchsprojekten wurde stattdessen in ,RTL Direkt‘ am Mittwochabend sowie bei „Punkt 6/7/8“ am Donnerstagmorgen thematisiert. Außerdem steht der Beitrag auf YouTube zum Abruf bereit. Wir haben für das Engagement der (Freiwilligen) Feuerwehren sowie Kinderfeuerwehren größten Respekt und werden der Freiwilligen Feuerwehr Menden als Dank für die großartige Zusammenarbeit eine Spende zukommen lassen.“

Zu der Höhe der Spende wurde noch keine Aussage getroffen, aber immerhin wird dessen Ankündigung die Verantwortlichen der Kinderfeuerwehr versöhnlicher stimmen.