Menden. Die Kinderfeuerwehr Menden erlebte eine grüne Lehrstunde im Wald – mit aktueller Brisanz. Denn es ging diesmal auch um das Thema Waldbrandgefahr.

Als der Mendener Hauptbrandmeister und Leiter der Mendener Kinderfeuerwehr Michael Bals einen Aktionstag zum Thema „Waldbrand" Anfang des Jahres für die Youngster ins Jahresprogramm aufnahm, da konnte er nicht ahnen, von welcher aktueller Brisanz das Thema heute ist. Europaweite Vegetationsbrände, wie die Fachleute sie nennen, gefährden Leib und Leben von Mensch und Tier, und in Lendringsen wurden zuletzt mehrere Waldbrände gelegt. An diesem Samstag treffen sich 25 Mitglieder der Kinderfeuerwehr Menden mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Wache am Hexenteich, um sich mit der Waldbrandgefahr auseinander zu setzen.

Zwar kommt es von oben immer wieder nass durchs Grün der Bäume, doch das täuscht nicht über die bestehenden Gefahren hinweg. In ihren Uniformen schwärmen die jungen Blauröcke erstmal aus ins Waldgebiet. Unter fachkundiger Anleitung erfahren sie viel über die tierischen Bewohner des Waldes und die Struktur des beliebten Naherholungsgebietes in Menden.

Natürlich ist Vorbeugung das oberste Gebot, und darüber wird ausführlich gesprochen. Vermeidung und Verhütung von Feuer durch einfache Verhaltensregeln ist für die Kinder indes nichts Neues.

Schilder zur Orientierung – Was tun, wenn es im Wald brennt?

Auch während der Tour durch das Grün weist Mendens stellvertretender Wehrleiter Jürgen Schermutzki auf die Gefahrenquellen für einen Brand hin. „Wenn es erstmal brennt, ist es wichtig, dass alle wissen, wie und wo man schnell Hilfe holt."

Er zeigt auf ein kleines Informationsschild, das alle wichtigen Angaben wie Standort-Lokalisierung und Notrufnummer enthält. Die Schilder sind flächendeckend verteilt, mal an Bäumen oder an signifikanten Orten wie der Grillhütte. In der darf aber aufgrund der gestiegenen Wald- und Flächenbrandgefahr bis 30. September kein Feuer mehr gemacht werden.

Der theoretischen Schulung schließen sich praktische Übungen und weitere Erklärungen an. Dazu hat die Leitstelle der Feuerwehren des Märkischen Kreises ganz besondere Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Imposant ist das Tanklöschfahrzeug, das ein Wasservolumen von 4000 Litern fassen kann. Als Brandmeister Dirk Klute auf die technischen Finessen dieses Fahrzeuges hinweist, staunen nicht nur Ian Schäfer, Levi Schmidt und Alexander Deitel. Die „Kinderfeuerwehrmänner" hörten gespannt zu, als Klute erklärt, über wie viele Sprühbilder das Fahrzeug verfügt. Mit Hilfe eines Monitors lässt sich der Wasserstrahl exakt ausrichten. Böschungsbrände werden mit seitlichen Düsen gelöscht, und überhaupt ist dieser geländegängige Unimog ein echtes Multitalent.

Kindgerecht, informativ und aktionsreich: Ein Tag am Hexenteich in Menden

Etwas weiter weg steht eines der Logistikfahrzeuge, die dem Einsatz entsprechend mit Rollcontainern bestückt werden, die das richtige Hilfsmaterial für Einsätze beinhalten. Heute ist dieser Container voll mit Haken, Schüppen und anderen Geräten, die im Notfall im Wald zur Hand sein müssen. „Diese Container vereinfachen uns die Arbeit enorm, sie sind flexibel und schnell und leicht zu handhaben, wichtig ist nur, dass sie immer richtig und komplett bestückt sind", sagt Bals, während einer seiner Kollegen einen großen Grubber aus dem Korb hebt.

Kindgerecht, informativ und aktionsreich ist der Tag am Hexenteich, zu dem auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk angereist ist. Sie zeigt sich beeindruckt: „Ich komme sehr gerne zu solchen Aktionen und finde das Engagement von Ehrenämtlern beeindruckend, besonders, wenn man schon in jungen Jahren damit beginnt, wie hier bei der Kinderfeuerwehr.“

Kekspause zum Abschluss für alle Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr Menden

Die Mitglieder der Kinderfeuerwehr sind aber nicht nur selbst Helfer, sondern auch Multiplikatoren, die in Familien und bei Freunden darüber berichten, was sie alles gelernt haben. Die zehnjährige Leonie Remmel und ihr Feuerwehrkollege, der elfjährige Jakob Patorra, zählen bereits zu den „alten Hasen" und freuen sich, wenn sie den jüngeren, neuen Mitgliedern wie Jule Kupka (7) etwas erklären können.

Auf eines freuen sich alle Kinder der Feuerwehr nach Abschluss des Projekttages wohl am meisten. „Kekspause", rufen sie – und stürmten in die Grillhütte, wo allerhand Leckereien als Belohnung auf sie warten.