Menden. Schulausschuss: Stadt soll an vorgezogenem Verfahren für das Gymnasium an der Hönne festhalten. Eltern sollen besser informiert werden.
Die Gesamtschule Menden hat deutlich Anziehungskraft bei den angehenden Fünftklässlern und ihren Eltern gewonnen. Das ist die wichtigste Erkenntnis, nachdem die Anmeldephase für die weiterführenden Schulen in Menden für das kommende Schuljahr 2024/25 beendet ist. 100 Anmeldungen liegen an der Gesamtschule vor, vor einem Jahr waren es mit 83 deutlich weniger.
Eine besondere Rolle spielte im Zuge der Anmeldephase das Gymnasium an der Hönne. Dort konnten Eltern ihre Kinder anmelden, noch ehe die reguläre Anmeldephase an den übrigen städtischen weiterführenden Schulen begann. Damit reagierte die Stadt auf das zuletzt große Interesse an dieser Schule. Das Ziel: Für Kinder, die abgelehnt werden müssen, sollen Eltern gleichberechtigt eine andere Entscheidung treffen können, wo diese beschult werden sollen.
Gymnasium an der Hönne lehnt Schülerinnen und Schüler ab
Dass das Sinn macht, hat die jüngste Anmeldephase gezeigt. Das Gymnasium an der Hönne musste erstmals knapp 30 Kinder ablehnen – mehr als die Hälfte davon wohnt dem Vernehmen nach in Menden. Für die Eltern und die Kinder selbst ist das ärgerlich. Es blieb aber genug Zeit, die nicht zum Zuge gekommenen Mädchen und Jungen an anderen Schulen ihrer Wahl anzumelden – und nicht wie früher nur dort, wo noch etwas frei ist.
Grund genug für den Schulausschuss, auch für das Schuljahr 2025/26 an der frühzeitigen Anmeldung am Hönne-Gymnasium festzuhalten. Peter Köhler (Bündnis 90/Grüne) erklärte für seine Partei, dass diese die Herausstellung einer einzigen Schulform ablehne. Deswegen enthielten sich die Grünen auch bei der ansonsten einstimmigen Abstimmung.
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Köhler verwies zudem darauf, dass die Wahrnehmung von Schulen und Elternvertretern zum Erfolg der vorzeitigen Anmeldung unterschiedlich sei. Während die Schulen von einem Erfolg sprechen, habe es bei Eltern durchaus Hinweise gegeben, dass das Prozedere nicht klar gewesen sei. Das räumte Miriam Sdunek, Teamleiterin Schule und Sport, ein. Es seien offenbar nicht alle Eltern erreicht worden, die Öffentlichkeitsarbeit solle zum nächsten Schuljahr noch einmal intensiviert werden.
Über die vorzeitige Anmeldung kann die Stadt nicht alleine entscheiden. Nach dem Votum des Schulausschusses muss die Verwaltung das vorzeitige Anmeldeverfahren für das Gymnasium an der Hönne bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragen.
Schließung der Sekundarschule Wickede sorgt für Extra-Bedarf
Für zusätzlichen Bedarf sorgte unverhofft die Schließung der Sekundarschule Wickede. Weil dort keine Zweizügigkeit mehr umgesetzt werden kann, werden keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr aufgenommen, die Schule wird aufgelöst. Miriam Sdunkek berichtete, vier Kinder aus Menden seien betroffen gewesen, kämen nun aber an der Realschule Menden und an der Gesamtschule Menden unter. Weiterer Bedarf könnte sich für Kinder aus Wickede noch ergeben.